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Der Preis der Kunst

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Die großen Erwartungen vor der österreichischen Erstaufführung im Wiener Volkstheater (Furche 7/97) haben sich erfüllt: Ter-rence McNallys Stück „Meisterklasse Maria Callas” wurde dank der grandiosen Andrea Eckert in der Titelrolle zu einem spektakulären Erfolg eine Opernprimadonna, wie sie im Buch steht, und zugleich ein verletzlicher Mensch aus Fleisch und Blut, der hinter der Fassade der unnahbaren, die Umwelt schikanierenden Diva verborgen ist.

„Meisterklasse” ist natürlich auch ein raffiniert mit dem Interesse des Publikums am Intimleben Prominenter spielendes Werk, aber mehr noch enthüllt es, was Hingabe an die Kunst, hier an die Musik, bedeuten, was sie schenken und was sie fordern kann, wie wenig sie oft vom Verlangen nach Reichtum, Ruhm und Anerkennung zu trennen ist. Arie Zingers Inszenierung auf der von John Lloyd Davies mit Hilfe des „Übermalers” Arnulf Rainer gestalteten Bühne läßt nie Langeweile, aber bisweilen existentielle Betroffenheit aufkom men, Birgit Hutters Kostüme stimmen, auch dort, wo sie „nicht passen”.

„Meisterklasse” bietet nicht nur einer großen Schauspielerin eine phantastische Rolle, sondern auch jungen Sängern die Gelegenheit, aufzufallen. Claudia Guhlke, Rpberta Cortese und Hector Sandoval (bei der Premiere statt des vorgesehenen Peter Leus-sink) nützen diese Chance. Sie werden von Andrea Eckert nicht an die Wand gespielt, sondern zu außerordentlichen Leistungen mitgerissen.

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