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Der Vater des Prinzen

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Im Jahr 1960 nennt Gerhard Fritsch Graf Antoine Jean-Bapti-ste Marie Roger de Saint-Exuperys literarisches (Euvre ein „verpflichtendes Vermächtnis". Heute, fünfzig Jahre nach Saint-Exuperys Tod, rekonstruiert ein Bildband das Leben des „Pilot de Guer-re" und Schriftstellers. Herausragend ist Exuperys darin aufgenommener Brief an einen Amerikaner, in dem er über das Wesen der Nation an sich reflektiert, wie über die Groteske der Entzweiung durch den Krieg: „Man atmet in seiner eigenen Heimat Sauerstoff, der in den Vereinigten Staaten hergestellt wurde. Luft aus New York am Himmel über Frankreich, ist das nicht erstaunlich?"

Edmond Petit, sein ehemaliger Kollege, John Phillips Freund und amerikanischer Reporter und Anne-Morrow-Lindbergh erzählen von ihren Begegnungen mit dem Autor, der nach Berichten seines Begleiters Phillips in der Nacht zwischen seinen Einsätzen zum Schriftsteller wurde, wie er mit 40, zu alt zum Fliegen, sich jeden Flug diplomatisch zu erringen wußte und der von ihm geschaffenen Figur des „Kleinen Prinzen" folgende Worte in den Mund legt: „Es wird aussehen, als wäre ich tot, und das wird nicht war sein." Auch für Exupery, der am 31. Juli 1944 plötzlich über dem Mittelmeer verschwunden ist, scheint dieser Satz gültig. Jegliche Bergungsversuche seiner „Lightning" blieben erfolglos.

ADIEU, SAINT EXUPERY

Unsterblicher Kleiner Prinz. Von John Phillips. Eulen Verlag, Motovun 1994. 96 Seiten, 87 Fotos, öS 233,-.

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