Le jeune ahmed

„Le jeune Ahmed“: Kein vollendeter Film

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Aus Cannes 2019 brachten die Gebrüder Dardenne den Preis für die Beste Regie mit nach Hause. Den belgischen Altmeistern ist aber schon relevanteres Kino gelungen.

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Aus Cannes 2019 brachten die Gebrüder Dardenne den Preis für die Beste Regie mit nach Hause. Den belgischen Altmeistern ist aber schon relevanteres Kino gelungen.

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Das belgische Brüderpaar Jean-Pierre und Luc Dardenne zählt zu den Altmeistern des sozialkritischen europäischen Kinos. Beim Filmfestival von Cannes ist jedem neuen Opus der beiden Aufmerksamkeit garantiert, und auch ein spätes Meisterwerk wie zuletzt „Das unbekannte Mädchen“ mit Adèle Haenel in der Hauptrolle (2016) konnte sich allerlei hymnischer Kritik erfreuen. Auch der jüngste Brüder-Streich, „Le jene Ahmed“, der nun ins Kino kommt, reüssierte zumindest an der Croisette: 2019 fuhren die Dardennes mit dem Preis für die Beste Regie aus Cannes nach Hause. Doch diesmal mag man doch an der Berechtigung dieser Auszeichnung erhebliche Zweifel anmelden.

Das Thema von „Le jeune Ahmed“, die Radikalisierung von muslimischen Jugendlichen im Westen, ist brisant – aber eigentlich nicht mehr in der ersten Reihe gesellschaftlicher Probleme. Außerdem gibt es längst filmisch Exemplarisches dazu. Insbesondere der Film „Der Himmel wird warten“ (2016), in dem die französische Filmemacherin Marie-Castille Mention-Schaar die Dschihadistinnen-Werdung eines ganz normalen französischen Mädchens erzählt, stellt eine Vorlage dar, die schwer zu toppen ist. Auch nicht von den Gebrüdern Dardenne, denen es in „Le jeune Ahmed“ nicht gelingen will, eine tragische JugendBiografie nachvollziehbar auf die Leinwand zu bringen.

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