monsieurclaudeundseingrossesfest - © Filmladen

„Monsieur Claude und sein großes Fest:“ Mit formidablen Fettnäpfchen

19451960198020002020

Brachialer Humor für die Sommerzeit: Der neue Film der „Monsieur Claude“-Reihe bleibt einmal mehr ohne Tiefgang.

19451960198020002020

Brachialer Humor für die Sommerzeit: Der neue Film der „Monsieur Claude“-Reihe bleibt einmal mehr ohne Tiefgang.

Werbung
Werbung
Werbung

Wir erinnern uns gerne: Monsieur Claude, spießbürgerlicher Angehöriger der oberen Mittelschicht, musste sich schon zweimal filmisch mit den Unbilden einer nicht gewollten Verwandtschaft herumschlagen – ein muslimisch-maghrebinischer Schwiegersohn, der zweite ein exilchinesischer Banker, der dritte ein jüdischer Ideenversprüher, der aber keines seiner Projekte auf die Reihe kriegt. Nur Schwiegersohn Nummer vier ist gutkatholisch – allerdings stammt er aus Côte d’Ivoire, damit erweist sich seine Hautfarbe als ebensolche Herausforderung für den Schwiegerpapa wie sein Vater, der sich als westafrikanisches Spiegelbild von Monsieur Claude entpuppt. Wem diese klischeebehaftete Mischpoche noch nicht reicht, der kann sich auch noch die depressive Tochter von Monsieur Claude geben, die mit ätherischer Kunst zu reüssieren sucht, die Papa gewiss nicht versteht. Nur Marie, Claudes Ehefrau, hält den Gespons von politisch inkorrektem Verhalten ab – und die Familie zusammen.

Philippe de Chauverons Komödien mit Christian Clavier als Claude Verneuil und Chantal Lauby als Ehefrau Marie haben es bereits zweimal geschafft, gerade noch diesseits der Grenze zu Rassismus und Kolonialismus Humor zu versprühen sowie die Kinokassen in Frankreich und darüber hinaus zu füllen. Das ist beim dritten Aufguss, „Monsieur Claude und sein großes Fest“, nicht anders. Nun steht der 40. Hochzeitstag der Verneuils vor der Tür, den Claude mit Marie bei einem romantischen Dinner zu feiern gedenkt. Doch die Töchter haben längst etwas anderes geplant – eine Mega-Fete mit ihren Schwiegereltern aus aller Welt, an der Claude und Marie ihr Eheversprechen erneuern.

Man ahnt zu Recht, dass dies nicht ohne formidable Verwickelungen samt jeder Menge Fettnäpfchen für Monsieur Claude abgehen wird. Einmal mehr ist brachialer Humor, der die Lachmuskeln strapaziert, angesagt. Und einmal mehr bleibt Tiefgang ein Fremdwort für diesen filmischen „culture clash“. Aber es ist ja Sommer. Und die „Monsieur Claude“-Reihe damit hoffentlich auch zu Ende.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung