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Penelopes Heimkehr

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Das Linzer Landestheater brachte zum Abschluß der Spielzeit noch zwei zeitgenössische Stücke zur Aufführung. Von Somerset Maugham wurde unter der vorbildlichen Regie von Hubert Mann das Lustspiel „Penelope" in einer neuen Bearbeitung als österreichische Erstaufführung gespielt. Penelope, wegen ihrer vorbildlichen ehelichen Treue so genannt, ist entschlossen, sich spektakulär scheiden zu lassen. Sie läßt sich jedoch von ihrem Vater, einem Mathematikprofessor, überreden, die Angelegenheit nach der Formel 2+2=5 in Ordnung zu bringen. Wie das geschieht, zeigt das amüsante Lustspiel. Ingrid Heitmann stellte eine aparte Penelope auf die Bühne, die schließlich auf der ganzen Linie siegt. Werner Englert verkörperte den aus der Ehe mit sichtlich schlechtem Gewissen ausbrechenden Gatten, der reuig den Weg zurück findet. Ihre Eltern werden überzeugend mit feiner Komik von Elfriede Gollmann und Rudolf Biedermann dargestellt. Ludwig Geiger ist ihr Onkel, der als alternder Charmeur nur sich selbst unwiderstehlich, den andern komisch vorkommt; Isabella Ott, die Jugendfreundin Penelopes und aggressive Verführerin, die schließlich in den Hafen ihrer Ehe zurückkehrt. Für ein werkgerechtes Bühnenbild sorgte Hans Ohland als Gast. Das Premierenpublikum ließ sich begeistern.

Als zweite österreichische Bühne konnte das Landestheater von Maa: Frisch „Biografie" herausbringen. Da über das Stück bereits ausführlich in der „Furche“ (Nr. 9 und 10, 1968) berichtet wurde, ist nur auf die Aufführung unter der Regie von Gerhard Knick, ausgestattet von Hannes Rader, einzugehen, die kaum einen Wunsch offen ließ. Das Stück wirkte hier straff, lebhafte Projektionen illustrierten das Geschehen, die typisierten Hauptfiguren agierten temperamentvoll. Für sie standen ausgezeichnete Darsteller zur Verfügung: Friedrich Grossart war ein Kürmann, der die Variationen seiner „Biografie“ so glaublich wie möglich macht

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