Hoffnung - © Pandafilm

Sprachlos angesichts des Todes – „Hope“

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In Maria Sødahls Drama wird das Heil im Ritual gesucht – ein Sich-Versöhnen mit der Bürgerlichkeit.

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In Maria Sødahls Drama wird das Heil im Ritual gesucht – ein Sich-Versöhnen mit der Bürgerlichkeit.

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Kurz vor Weihnachten erhält Anja die Nachricht, dass sich in ihrem Gehirn ein wahrscheinlich unheilbarer Tumor gebildet hat. Die 43-jährige Frau beginnt, ihre Angelegenheiten und damit auch ihre Beziehung zu ordnen: „Hope“ ist ein subtiler Film über die Sprachlosigkeit angesichts des Todes. Die Protagonistin teilt sich zunächst nur ihrem Partner mit, der sie beklommen zu den Untersuchungen begleitet.

Wie sie es beider Familie beibringen soll, das weiß Anja lange nicht. Bedrückend, wie sie darum das medizinische Personal um Rat ersucht. Allerdings kommt Sødahls autobiografisch markiertes Drama etwas zahnlos daher. Es beschwichtigt den existenziellen Ernst der Auseinandersetzung mit sich und der Welt, indem es das Heil im Ritual sucht. Feste lenken Schmerz, Angst und Wut in geordnete Bahnen. Sie verbinden mit Tradition und transzendenten Mächten, bekunden Zuversicht und Zusammenhalt. So könnte man den Film als Gegenentwurf zu Thomas Vinterbergs „Das Fest“ lesen: als Sich-Versöhnen mit Bürgerlichkeit.

Die Autorin ist freie Filmkritikerin.

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