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Haudegen- Geplänkel

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Patrice Chereaus „Don Giovanni” enttäuschte optisch ,aber auch musikalisch blieben manche Wünsche offen.

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Patrice Chereaus „Don Giovanni” enttäuschte optisch ,aber auch musikalisch blieben manche Wünsche offen.

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Vorschußlorbeeren gab es genug: Chereaus angeblich aus zwanzig Jahren kumulierte Gedanken zu dieser Oper ergaben aber nur ein poröses Fragment. Der Theatermann hat eines vergessen: die Erotik. Das dreiste Spiel verkommt ohne rechten dramaturgischen Faden zum Haudegen-Geplänkel im Hinterhof. Daniel Barenboim dirigiert ein fades, höchst undramatisches und wenig effektvolles „Dram- ma giocoso“. Und so wenig homogen wie die irritierten Wiener Philharmoniker klangen, so wenig homogen war auch das Sängerensemble. Weder Ferruccio Furlanettos stimmlich überforderter Don Giovanni, noch Bryn Terfels unausgewogener Leporello überzeugten. Peter Seifferts müde wirkender Don Ottavio und Matti Salminens drohender Komtur hatten wenigstens Format. Ein Format, das Leila Cuberli als Donna Anna und Catherine Malfitano als Donna Elvira kaum aufbrachten. Nur Cecilia Bartoli zeigte als kecke Zerlina stimmlich und darstellerisch Bravour.

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