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Ein Kind des Expressionismus

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Er zeichnet die Dinge nicht nach, aber er verliert sie auch nicht aus den Augen. Er löst sich nicht von dem, was uns als Erscheinung umgibt. Aber indem er sich selber einbringt, verwandelt er die äußere in eine innere Welt. Er ist ein Beweis dafür, daß der Expressionismus auch in der Generation der Enkel weiterlebt.

Johannes Schreiber, 1921 zu Kronstadt in Siebenbürgen geboren, konnte, als der Krieg zu Ende war, nicht in seine Heimat zurückkehren. Er blieb in Österreich und lebt seit 1949 in Linz. Die Oberösterreichische Landesgalerie widmet ihm bis 27. Februar eine Retrospektive, die mit 115 Werken - großteils Ölgemälden auf Leinwand und Holz - einen umfassenden Eindruck von seinem Schaffen der letzten vier Jahrzehnte gibt.

Die Landschaft ist eines seiner Themen: die Stadt, umschlossen vom Bogen des Stroms, die nahen und ferneren Räume. Der andere Brennpunkt seines Werks sind die religiösen Bilder. Hier, wo es mehr als anderswo um Evokation geht in der leuchtenden, tiefglühenden Kraft der Farben, ist ein Meister vor anderen maßgebend: Emil Nolde. Schreiber ist einer seiner legitimen Erben, ohne Epigone zu sein. Er nahm gleichsam den Pinsel in die Hand, den Nolde weglegte, als er 1956 starb.

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