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Neues von Eisenreich

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SEBASTIAN — DIE KETZER. Von Herbert Eisenreich. Siegberg-Mohn-Verlag, Gütersloh. 6g Seiten. DM 8.50.

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SEBASTIAN — DIE KETZER. Von Herbert Eisenreich. Siegberg-Mohn-Verlag, Gütersloh. 6g Seiten. DM 8.50.

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Neues von Herbert Eisenreich? Eigentlich nicht, denn die zwei in diesem Band vereinigten „Lehrstücke“ sind als Hörspiele bereits über den Äther gegangen. Auf jeden Fall aber ist es zu begrüßen, daß diese beiden Dialoge nun gedruckt und gebunden als Buch vorliegen. Das Wort, über die Sender zu noch so vielen Hörern gesprochen, verhallt. Was geschrieben ist bleibt.

„Sebastian“ ist einer jener „Sketches“, in denen in moderner, um nicht zu sagen trivialer Form Glaubenisgeheimnisse unseren Zeitgenossen in ihrer Sprache vermittelt werden. Walter Schlorhaufer („Tag der Steine“, österreichische Verlagsanstalt, Innsbruck, 1956) hat diese Form der Aussage unter den österreichischen Schriftstellern der mittleren Generation besonders entwickelt. Herbert Eisenreich ruft uns in dem Landsergespräch in einer römischen Garnisonskantine die alte Lehre der Kirche, daß das Blut der Märtyrer der Same des Glaubens ist, in Erinnerung. „Die Ketzer“ schürfen noch tiefer. Der alte Bürgermeister einer Hugenottenstadt macht in der Stunde der Gefahr für Leben und Glauben anscheinend eine schlechte Figur. In Gesprächen mit seinem Sohn offenbart er seine tiefen Weisheiten eines heroischen Christentums, das auch die Mörder eben durch das bewußt auf sich genommene Opfer dem Heil näherbringen will.

Tiefe, unkonventionelle Gedanken, die nur alle Leser und Freunde in dem Wunsch bestärken, Herbert Eisenreich möge sie nicht allzulange auf den Roman warten lassen.

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