Ein Volltreffer

Die Geschichte der beiden Vögel Pipa und Ponpon ist einer der seltenen, wirklich großen Treffer unter den Kinderbüchern. Man darf es ruhig neben die „Klassiker”, die da heißen „Struwelpeter”, „Max und Moritz” oder „Hatschi-Bratschi”, stellen: dieses wundervoll erdachte und die Phantasie der Kleinen bis in die Träume entflammende Buch. Kindern ab drei Jahren kann man es vorlesen und den Gang der Handlung mit Hilfe der erfrischenden Zeichnungen des Autors illustrieren. Im lesekundigen Alter kann das Werk zu einer der erste Begegnungen mit dem Buch werden und Bilder prägen, die das Kind durchs ganze Leben begleiten.

Die „Welt aus Marzipan” ist eine moderne Schlaraffiade, nicht sehr originell und mit billigen Kalenderzeichnungen von Walter Harnisch geschmückt. Die Ausstattung — Weichkarton und Rotationspapier

— verrät das Bemühen um ein Pocket-Book für die Jugend.

LAUSBUB ULI. Von Elly Demmer, österreichischer Bundesverlag, Wien-München. 17 Seiten. Preis 74 S. — NUR ZWEI ROBOTER? Von Karl Bruckner. Verlag für Jugend und Volk, Wien. 205 Seiten. Preis 4 S.

Ob schlimme Mädchen jemals brav werden, ist immer eine spannende Frage. Sie werden es entweder mit zehn bis zwölf Jahren oder erst am Traualtar. Uli, die Heldin des Jungmädchenromans, findet den entscheidenden Umschwung ihres Lebens in einer Ballettschule. Der Ausdruckstanz und der Einfluß einer bewunderten Freundin lehren sie ihre Kräfte nach innen zu kehren. Das Buch ist wertvoll, manchmal ein bißchen sentimental und an das städtische Milieu gebunden.

Buben — pardon: junge Männer

— werden den aktuellen utopischen

Roman von Karl Bruckner förmlich verschlingen. Das Buch weckt Verständnis für politische Probleme und macht die Grundlagen des Ost- West-Konfliktes andeutungsweise klar.