Als Wendl ein wenig grasserte

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Karl Wendl ist nicht mehr da. Genauer gesagt: er gehört nicht mehr der Chefredaktion von News an. Unsereinen erleichtert das die Zuordnung: Nunmehr besteht dort das Konglomerat "Chefredaktion" - zu dem neben Chefredakteuren und deren Stellvertreterin auch etliche "Mitglieder der Chefredaktion", darunter eben Karl Wendl zähl(t)en - nur mehr aus sieben Personen. Wir fragen uns ja seit Jahr und Tag, wieviel Chefs News aushält, zumal das Impressum - auch nach dem Tod von Herausgeber Alfred Worm - eine Reihe von Chefitäten bereithält: Art Director, Senior Editor, Chefreporter, Chefreporterin, "Autor", Chef vom Dienst, von den Ressortleiter(inne)n gar nicht zu reden.

Was aber hatte Karl Wendl, der ja mit den Fellners zur News-Gründergeneration gehörte, angestellt? Das Chefredaktionsmitglied hatte bei einem Konkurrenzprodukt geschrieben - und zwar nicht bei irgendeinem und auch nicht irgendetwas: Wendl betextete im deutschen Eitelkeitsmagazin Vanity Fair eine Fotostrecke des emeritierten Finanzministers.

Nicht nur die Chefs der Chefredaktion von News waren not amused, auch Grasser ließ erklären, die Fotos, die er noch in seiner Amtszeit fürs italienische L'Uomo Vogue hatte machen lassen, wären nicht für Vanity Fair bestimmt gewesen. Und außerdem hätte der Text aus ungekennzeichneten Zitaten von Grasser-Interviews für andere Medien bestanden. Wir verstehen ja, dass den Finanzminister a. D. solcher Rückfall Wendls in Fellner'sche Usancen (beim derzeitigen Fellner-Produkt sollen ja auch Texte vorkommen, deren angebliche Urhe-ber von nichts wussten) ärgert.

Warum will KHG aber gleich klagen? Wenn man so ein Bild von einem Mann ist, dann hat die Öffentlichkeit - nicht nur Fiona! - doch jedes Recht, zu sehen, was Österreichs Politik an ebenmäßigen Körperteilen entgeht. Otto Friedrich

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