Elf Chefs

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| Otto Friedrich

und mehr Eigenheiten

Es gibt vieles, was bei News anders ist als sonstwo in der Print-Branche. So gibt es bei keiner Zeitung so viele Chefs wie beim Donnerstagsmagazin: Drei Herausgeber weist das Impressum aus (Wolfgang Fellner höchstpersönlich, dann Werner Schima und Alfred Worm), zwei Chefredakteure (Werner Schima und Peter Pelinka), in der Rubrik "Chefredaktion" finden sich gleich fünf Namen (Josef Votzi, Heinz Sichrovsky, Karl Wendl, Walter Pohl, Uschi Fellner), doch es gibt auch einen "Stellvertretenden Chefredakteur" (Hans-Henning Scharsach) sowie einen "Berater der Chefredaktion" (Marco Schenz). Wir stellen uns lebhaft vor, wie gruppendynamisch interessant die News-Leitungsstruktur sein dürfte. Andererseits zeigt allein die Chefitäten-Liste, dass die Fellners einige journalistische Kaliber bei sich versammelt haben.

News, das den 10. Geburtstag feiert, erwies sich für den ganzen deutschen Sprachraum als stilbildend: Es war News, das Infotainment auch im Printbereich zur Erfolgsstrategie machte. Außerdem durchzieht, seit es News gibt, eine Flut an Rankings - die einfühlsamsten Frauenärzte, die besten Volksschulen, die prominentesten Österreicher - das Land. Und eine Zeitlang (bis die Gerichte ein wenig Einhalt geboten) kaufte man sich ein Handy oder einen neuen Computer am besten via News, das solche Beigaben für einen Abo-Abschluss zu Spottpreisen oder gar gratis feilbot.

Sex, Jörg Haider - und manchmal Kurt Krenn: Diese Ingredienzien garantieren seit Jahr und Tag weiteste Verbreitung. Selbstredend, dass damit die schreiendsten Schlagzeilen - nicht immer geschmacks-, aber immer treffsicher (zuletzt zu Riess-Haider: "Der Endkampf!") - verbunden sind. Kleine Ungereimtheiten tun da keinen Abbruch - etwa das "letzte Interview" des todkranken Robert Hochner, der News gewiss keine letzten Worte zu geben gewillt war; das "Interview" entpuppte sich dann als Zusammenschnitt alter Hochner-Aussagen. Oder: News fotografierte jüngst zwei Verflossene - Edith Klestil und Sonja Klima - beim gemeinsamen Kaffeeplausch; dass das Ganze eine Fotomontage ist, erfährt nur, wer die Bildtexte wirklich genau liest ...

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1999

Miteinander Chef sein

Der Weg zum Chefredakteur". Damit beschäftigt sich soeben eine ganze Beilage des Branchenblattes "Der Österreichische Journalist". Aufstrebenden Publizisten wird dabei vorgezeichnet, wie sie - was ihre Kompetenz betrifft - sich für die Chefetage ihres Medienunternehmens fit machen können: "Miteinander erfolgreich sein", so formuliert ein Kommunikationsberater in besagter Beilage das Ziel, dem sich tatsächliche oder präsumptive Chefs annähern sollten.Wir haben den gedruckten Schnellkursus im Chefredakteurswerden aufmerksam gelesen und wollen, weil Journalisten auch Karriere-Ambitionen

2001

Devise: Einfalt statt Vielfalt

Seit 1. März ist Österreichs Medienlandschaft um eine Konzentration reicher. Kein Wunder, bei der Medien-Nichtpolitik im Land.

Watsche für News

Der Verstorbene hatte im Abschiedsinterview, mit dem er die Wiener Stadtzeitung Falter adelte, ausdrücklich festgestellt, dass er News & Co seine letzten öffentlichen Worte nicht zu geben gewillt war. Auch nicht dem profil, das seit Jahersbeginn mit den Fellners verbandelt ist.Dennoch musste News eine Art letztes Interview mit Robert Hochner im Blatt haben und schusterte dieses aus Monate alten Sagern des Star-moderators zusammen. Dies empörte viele. Degoutant. Skandalös. Schändlich. Sonstige Worte sind über die Leichenfledderei in der Donnerstags-Illustrierten nicht zu verlieren.Mehr

2003

Neues statt News

Er setzte als erster seit Hans Dichand journalistische "Standards" in Österreich. Und weit mehr als der greise Patriarch des heimischen Boulevards revolutionierten Wolfgang Fellners publizistische Vorlagen auch den deutschen Zeitungsmarkt. Angefangen bei Focus bis zu etlichen News-Epigonen gab es beim nordwestlichen Nachbarn einige, die sich so manches aus der Fellnerschen Küche abschauten.Unbestreitbar ist News der Zeitungserfolg der Neunziger - und stilbildend: Infotainment bei Print - so Fellners Erfindung. Dass die publizistischen Ingredienzien so zu einem Brei vermengt wurden, dass der

Fusion (Nur ein Gerücht)

Dass Wolfgang Fellner, zur Zeit noch Herausgeber edler (zumindest aber auflagenkräftiger) Magazine, Neues statt News machen will, wurde letzte Woche an dieser Stelle schon gewürdigt. Trotzdem können wir nicht umhin, noch einmal einen Doppelblick auf Flaggschiff und Sorgenkind des Fellner-Reiches zu werfen.Wie wir wissen, entwarf das Haus Fellner nach dem Erfolg von News - nebst mancher themen- oder geschlechtsspezifischen Illustrierten - ein Kampfblatt, um dem Magazin-Platzhirschen profil zu Leibe zu rücken. Und so ward Format, das zweite Montagmagazin im Lande.Dumm gelaufen, dass sich die

2005

Angriff aus Bayern?

Mit halbseitigen Inseraten "Wir bauen Österreichs größtes Internet-Portal" brachten Fellners vor einer guten Woche die Nerven der Branche zum Flattern: Das Tageszeitungsprojekt der umtriebigsten Medienmacher des Landes nimmt Gestalt an - das große Zittern könnte weitergehen, denn vielleicht startet das Ganze ja schon vor der Fußball-wm und nicht erst im Herbst 2006, wie die Fellner-Brüder bislang verlauteten.Per Inserat suchte man also Mitarbeiter fürs Internetportal, das den Zeitungsauftritt begleiten soll. Auch der Kauf einer Druckmaschine fürs neue Blatt sei schon fix, und letzte

2006

"Bin immer der David gegen Goliath"

Ende Dezember offenbarte Wolfgang Fellner bei Engelbert Washietl im "WirtschaftsBlatt", dass er sein Tageszeitungsprojekt ohne Einbeziehung seines Bruder Helmuth durchziehen wird. Nachfolgend äußert sich der Zeitungserfinder über seine Pläne, und was er von der Performance seines früheren Metiers, der Magazin-Sparte, heute hält.Die Furche: Sie halten nach wie vor ihre Anteile in der "News"-Magazingruppe, treiben aber zugleich Ihr Tageszeitungsprojektes voran. Das ist etwas ganz Neues, das sicherlich nichts mit der "News"-Gruppe zu tun hat, sondern in Konkurrenz zu ihr steht. Wie

2007

Als Wendl ein wenig grasserte

Karl Wendl ist nicht mehr da. Genauer gesagt: er gehört nicht mehr der Chefredaktion von News an. Unsereinen erleichtert das die Zuordnung: Nunmehr besteht dort das Konglomerat "Chefredaktion" - zu dem neben Chefredakteuren und deren Stellvertreterin auch etliche "Mitglieder der Chefredaktion", darunter eben Karl Wendl zähl(t)en - nur mehr aus sieben Personen. Wir fragen uns ja seit Jahr und Tag, wieviel Chefs News aushält, zumal das Impressum - auch nach dem Tod von Herausgeber Alfred Worm - eine Reihe von Chefitäten bereithält: Art Director, Senior Editor, Chefreporter, Chefreporterin,

von

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