Bilderbucheuropäer

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Die Fortsetzung der Erasmus-Studierendenkomödie "L'auberge Espagnole" feiert europäisches Multikulti.

Nach einem Erasmusjahr ist alles anders. Man hat sein Lebensziel neu definiert, viele Freunde gefunden, eine Sprache gelernt, Neues ausprobiert und ist im besten Fall auch dem Studienabschluss etwas näher gekommen. Das alles haben wir gesehen: In Cédric Klapischs "L'auberge espagnole - Barcelona für ein Jahr" hat der junge Xavier (Romain Duris) nach und nach sein Wirtschaftsstudium ad acta gelegt und seinen Traum verwirklicht: ein Buch zu schreiben.

Fünf Jahre später wurschtelt sich Xavier mehr schlecht als recht als Ghostwriter und Drehbuchschreiber für tv-Soaps durch. Die Schriftstellerei betreibt er nur mehr nebenbei - oder, ehrlicherweise, gar nicht mehr. Doch nicht nur Xaviers Ideale erweisen sich als nicht alltagstauglich. Xaviers Exfreundin Martine (Audrey Tautou) etwa, die ein Kind bekommen hat, bringt ihr Muttersein nicht mit ihrem Umwelt-Engagement unter einen Hut, und so muss Xavier als Babysitter einspringen.

Als Xavier ein Drehbuch für einen tv-Film verfassen soll, arbeitet er zusammen mit seiner alten Freundin Wendy, der britischen Mitbewohnerin aus Barcelona-Zeiten. Wendys kleiner Bruder William beschließt plötzlich, zu heiraten: Eine russische Balletttänzerin! Und zur Hochzeit in St. Petersburg kommt noch einmal die ganze Barcelona-Wohngemeinschaftzusammen.

Wer der Studentenkomödie ersten Teil gemocht hat, wird auch mit den Beziehungskisten der 30-Jährigen Freude haben. Zwar ist der Film kein Meilenstein, aber immer noch nette Unterhaltung - und präsentiert nebenbei lauter multikulturelle, flexible und ewig junge Bilderbucheuropäer.

Magdalena Miedl

L'AUBERGE ESPAGNOLE

Wiedersehen in St. Petersburg

F 2005. Regie: Cédric Klapisch.

Mit Romain Duris, Audrey Tautou,

Cécile de France, Kelly Reilly.

Verleih: Tobis Film. 125 Min.

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