Fantastisches Fieber

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"Alice im Wunderland" auf japanisch: "Chihiros Reise ins Zauberland" birgt ein Feuerwerk an Fantasie.

Die Straße endet plötzlich im Nirgendwo und Chihiro und ihre Eltern, die gerade dabei sind, von Tokio in eine kleine Vorstadt zu übersiedeln, packt die Neugier: Es zieht sie durch den Tunnel, der sich vor ihnen auftut und sie in eine verlassene Stadt führt. Im Vergnügungspark ohne Besucher verwandeln sich die Eltern in Schweine. Das kleine Mädchen ist auf sich allein gestellt in einer fremden Welt, in der Menschen nichts verloren haben. Im Erholungsbad für müde Gottheiten findet Chihiro durch die Hilfe des Jungen Haku Arbeit und lernt die verschiedensten Charaktere und neue Freunde kennen - und entdeckt an sich selber ungeahnte Willensstärke.

Mit einem Feuerwerk an Fantasie lässt Hayao Miyazaki oder "der japanische Walt Disney", wie er gerne genannt wird, seine kleine Heldin durch die Götterwelt streifen. Wie ein Aufeinanderprallen von "Alice im Wunderland" und Richard Linklaters fieberwandelndes "Waking Life" erscheint das Animé-Spektakel "Spirited Away". Hayao Miyazaki fängt spielerisch vorangegangene und kurz gestreifte Themen auf, verbindet sie wie selbstverständlich mit dem aktuellen Verlauf der Geschichte. Schnell avancierte der fantastische, fiebrige Traum zum erfolgreichsten japanischen Film aller Zeiten und wurde bei der Berlinale 2002 mit einem Goldenen Bären belohnt. Denn trotz der zahlreichen Wendungen und skurrilen Persönlichkeiten wirkt Chihiros Abenteuer nie übertrieben oder gewollt. Ganz im Gegenteil: Es ist eine Freude, durch diese fremde Welt zu gleiten.

CHIHIROS REISE INS ZAUBERLAND

Spirited Away

Japan 2001. Regie: Hayao Miyazaki. Verleih: Constantin Film. 125 Min.

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