Luftkrieg in Laputa

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"Das Schloss im Himmel", ein Frühwerk des japanischen Animationsmeisters Hayao Miyazaki aus dem Jahr 1986, ist endlich im Kino zu sehen.

Sheeta landet direkt in seinen Armen: Engelsgleich gleitet das junge Mädchen vom Himmel herab. Die Leichtigkeit der ersten Begegnung von Sheeta und Pazu wandelt sich jedoch rasch in ein rasantes Fantasy-Abenteuer: Die sanfte Landung ermöglicht nämlich ein magischer, viel gesuchter Kristall, der seinen Besitzer schweben lässt und der mit dem fliegenden Königreich Laputa verbunden zu sein scheint. Schon bald sind die beiden Waisenkinder auf der Flucht - und erkennen, dass sie um die Zukunft Laputas kämpfen müssen. Regisseur Hayao Miyazaki hat sich an "Gullivers Reisen" erinnert, macht sich jedoch nicht nach Liliput auf, sondern zu einem anderen Ort, der Swifts Erfindungsgeist entsprungen ist: das legendäre Königreich Laputa, das er mit seinem 1986 geschaffenen "Schloss im Himmel" besucht. Wie er Laputas Schicksal weiterspinnt, wird nun hierzulande erstmals im Kino erzählt. Es war Miyazakis dritter Spielfilm - und der erste, der von seinem legendären "Studio Gibli" produziert wurde. Im Frühwerk des Anime-Meisters, der im Vorjahr bei den Filmfestspielen in Venedig mit dem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde, lassen sich schon die gewaltigen Bildwelten erahnen, die er später - etwa in "Chihiros Reise ins Zauberland" - schaffen soll. Mit seinem persönlichen Lieblingsfilm reist er in die Zeit der industriellen Revolution und erzählt schwebend von den Schattierungen von Gut und Böse. Als Visionär wurde er nach "Das Schloss im Himmel" gefeiert. Ein Visionär, der Familienunterhaltung schafft, wie man sie selten erlebt: voll Anspruch und nie enden wollender Fantasie.

DAS SCHLOSS IM HIMMEL

Japan 1986. Regie: Hayao Miyazaki

Verleih: Polyfilm. 124 Min.

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