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Game Boy-Suche

Sang-Woo ist ein siebenjähriges Einzelkind aus der Großstadt. Actionfiguren, Fast Food und der Game Boy sind sein Alltag. Eines Tages beschließt seine Mutter, dass der Bub die Ferien bei seiner Omi am Land verbringen soll: Statt dem Klo gibt es nur einen Tontopf, der Fernseher ist kaputt, fließend Wasser gibt es nicht und irgendwann sind die Batterien des Game Boys aus. Dazu kommt, dass Sang-Woos Omas stumm ist - und überhaupt: Was soll ein Siebenjähriger mit einer alten Frau?

"Jiburo", der Eröffnungsfilm des 16. Internationalen Kinderfilmfestivals, hat leider immer wieder Längen. Begleitende Eltern werden ihre Freude an den schönen Bildern haben, ihre Kinder haben hoffentlich mehr Geduld als Sang-Woo. Magdalena Miedl

JIBURO - The Way Home

Südkorea 2003. Regie: Jeong-Hyang Lee. Mit Eul-Boon Kim, Kyung-Hoon Min, Seung-Ho Yoo. 97 Min.

16. INTERNATIONALES KINDERFILMFESTIVAL. Von 13. bis 21. November in Wien, Gmunden, Graz und Innsbruck. Infos: www.kinderfilmfestival.at

Friedenssuche

Jeremy Gilley hat eine Vision: Einen Tag lang soll auf der Welt Frieden sein. Um sein Ziel zu realisieren, gibt der Schauspieler sogar seinen lukrativen Job auf. Sein Vorhaben hat der Brite in der Dokumentation "Peace One Day" festgehalten. In berührenden Bildern zeigt er, wie er für seine Idee kämpft. Dabei trifft Gilley Prominente wie Shimon Peres oder den Dalai Lama.

"Peace One Day" läuft während der "European Docuzone" von 12. bis 14. November, die in acht europäischen Ländern - und in Kinos in ganz Österreich - digitale Dokumentarfilme präsentiert. "I am from Nowhere", Georg Mischs Film über den Geburtsort Andy Warhols, ist ebenso im Programm wie "The White Diamond", Werner Herzogs Expedition in die Baumkronen Südamerikas.

Sandra Wobrazek

Peace One Day

UK 2004. Regie Jeremy Gilley. Mit Jeremy Gilley, Kofi Annan, Shimon Peres, Dalai Lama. 80 Min.

European Docuzone: Von 12. bis 14. November. Infos: www.docuzone.at

Kindersuche

Man weiß es längst: In Bush-Land nehmen die Geheimdienste überhand. (Film)-Stoff bot der politische Zustand der USA ja zuletzt schon genug - und in Zukunft werden CIA, FBI oder die NSA weiterhin gut für Gruseliges auf der Leinwand sein. Auch der Plot von "The Forgotten", ein Science-Fiction- und Mystery-Thriller unter der Regie von Joseph Ruben ("Der Feind in meinem Bett"), fußt auf solcher Folie: Die hübsche Telly trauert seit 14 Monaten um ihren Sohn, der bei einem Flugzeugabsturz um Lebens kam. Allerdings verschwinden Tag um Tag mehr Hinweise darauf, dass das Kind überhaupt existiert hat: Sogar Tellys Mann Jim weiß nichts mehr vom Sprössling. Doch Telly lässt sich nicht beirren.

Eine Verschwörung von Geheimdiensten bietet der Film ebenso auf wie Außerirdische, die sich in die NSA-Paranoia einmischen. Nicht schlecht gefilmt, auch einiges an Spannung - allerdings sind Handlungsstränge unmotiviert und mehr als verwirrend angelegt. Herausragend Julianne Moore als Tess, deren beachtliche Schauspieler-Leistung fast deplatziert wirkt. Außerdem sind die "Akte X"-Filme, an die "The Forgotten" ständig erinnert, auch schon in die Jahre gekommen.

Otto Friedrich

THE FORGOTTEN - Die Vergessenen

USA 2004. Regie: Joseph Ruben. Mit

Julianne Moore, Dominic West, Gary

Sinise. Verleih: Columbia. 92 Min.

Versöhnungssuche

Eine vielfältige Auswahl an Filmen mit jüdischen Themen ist vom 18. November bis 2. Dezember im Wiener Votiv Kino und im Kino De France zu sehen. Der Schwerpunkt Israel/Palästina der Jüdischen Filmwoche widmet sich Perspektiven, die in der täglichen Medien-Berichterstattung keinen Platz finden. Darunter Israel-kritische Beiträge wie der Dokumentarfilm "The Wall", der die Auswirkungen des Mauerbaus in den palästinensischen Gebieten schildert. Heftige Kontroversen löste in Frankreich die viereinhalbstündige Dokumentation "Route 181" aus. Die beiden Regisseure, ein Palästinenser und ein Israeli, begaben sich darin auf eine Reise entlang der 1947 auf Grund der UNO-Resolution 181 geplanten Trennungslinie durch Palästina. Eröffnungsfilm ist "Alles auf Zucker" von Regisseur Dani Levy, der ab Jänner in den heimischen Kinos zu sehen ist. Ernst Pohn

Nähere Infos unter www.jfw.at

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