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China im Aufbruch

"Ein Bahnsteig (platform') kann sowohl der Anfang als auch das Ende von etwas sein. Wir erwarten immer etwas, wir befinden uns immer auf der Suche," meint Regisseur Jia Zhang-ke. Von Erwartungen handelt auch sein jüngster Film - "Platform". Die Handlung erstreckt sich von 1979 bis 1990, einen Zeitraum, in dem China von weit reichenden Reformen erfasst wird: Die Parteiführung rückt nach Maos Tod von der Kulturrevolution ab, die Achtziger-Generation verschafft sich Gehör. Genau dieser Generation gehören die Protagonisten des Films an - allesamt Mitglieder eines Kulturensembles. Ihr Alltag offenbart in beeindruckender Weise die gesellschaftspolitischen Auswirkungen der Volksrepublik auf Individuen: So wird das Schlagwort "Einkindfamilie" plötzlich zum bedeutungsträchtigen Begriff. Teils indirekte Erzählweise und lange Einstellungen machen den Film wirkungsvoll, zeitweise aber auch träge. Trotzdem ist "Platform" sehenswert - auch wegen seiner Entstehungsgeschichte: Der Film wurde inoffiziell gedreht und war in China verboten. Veronika Dolna

ZHANTAI - Platform

China, Frankreich, Japan 2000. Regie: Jia Zhang-ke. Mit Wang Hong-wei, Zhao Tao. Verleih: Stadtkino Wien. 155 Min.

Action im freien Fall

Wenn man in "Adrenaline Rush", der neuesten IMAX-Produktion, die weltbesten Basejumper und Skydiver mit Geschwindigkeiten bis zu 320 Stundenkilometern im freien Fall zur Erde rasen sieht, möchte man kaum glauben, dass das Konzept für den ersten Fallschirm bereits im Jahre 1485 von Leonardo da Vinci entwickelt wurde. Genau diese Entwicklung von der ersten Skizze zu Sportarten, die das Hobby Risiko neu definiert haben, ist es, die unter Marc Fafards Regie einem breiten Publikum anschaulich gemacht werden soll - was jedoch kaum gelingt. Zu oft verliert man sich in Details und versucht mit einer fadenscheinigen Rahmenhandlung über die Tatsache hinwegzutäuschen, dass zu wenig Filmmaterial vorhanden war, um auch dem Zuseher einen höheren Adrenalin-Spiegel zu garantieren. Lukas Grossebner

ADRENALINE RUSH

USA 2002. Regie: Marc Fafard.

Verleih: IMAX. 40 Min.

Feminismus im Film

Als Rahmenprogramm zur Konferenz "Screenwise. Standorte und Szenarien der zeitgenössischen feministischen Film- und TV-Wissenschaften" werden in der Filmschaue "Bilderlust" von 15. bis 18. Mai im Österreichischen Filmmuseum in Wien ausgewählte "Klassikerinnen" und neuere Arbeiten des feministischen Kinos gezeigt. Nähere Programm-Infos unter www.vfw.or.at/screenwise.html.

Priester-Fall in Mexiko

Die Rezension des Filmes "Die Versuchung des Padre Amaro - El Crimen del Padre Amaro" findet sich auf Seite 11 dieser Furche.

Nur - igitt! - Klamauk

Sonntagnachmittag ist in den diversen TV-Programmen die Abspielzeit für B-Movies des Genres Teenagerkomödie. Und weil es viele Sonntagnachmittage zu füllen gilt, ist die Produktion derartiger Filme offenbar nötig. "Hot Chick - Verrückte Hühner" mit Hollywood-"Komiker" Rob Schneider kann als Exempel dafür herhalten, wobei der müde Streifen sich zusätzlich als "Body-Switch-Comedy" geriert: Der High-School-Cheer-Leader-Queen Jessica (Rachel McAdams), wird - aufgrund eines orientalischen Zaubers - der makellose Mädchenkörper mit dem unansehnlichen Body eines 30-jährigen Kleinkriminellen (Schneider) vertauscht. Genug Stoff für angestrengten Klamauk, der selbst pubertierende Girlies nur in Maßen zur Leinwand locken dürfte. Fazit: Man kann getrost warten, bis die verrückten Hühner an einem verregneten Sonntagnachmittag im TV abgespielt werden. Otto Friedrich

HOT CHICK - Verrückte Hühner

USA 2002. Regie: Tom Brady. Mit Rob Schneider. Verleih: Buena Vista. 101Min.

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