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Highschool-Othello

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Der einzige schwarze Schüler einer Highschool ist dort auch der beste Sportler und hat zudem die schönste Freundin. Mittels Intrigen versucht ein Mitschüler, ihn eifersüchtig zu machen und aus der Bahn zu werfen. Die Adaption von Shakespeares "Othello" ist handwerklich gut gemacht, aber obwohl (oder gerade weil) völlig auf die Verse verzichtet wurde, versteht man nicht ganz, wieso die amerikanischen Schüler die Emotionen der bei Shakespeare angelegten Charaktere haben. Auch sonst wirkt die Aktualisierung oft abrupt, und der Kulturschock bleibt einigermaßen schwer zu bewältigen: Othello wird zu Odin, Desdemona zu Desi, der Soundtrack schwankt zwischen aggressivem Rap mit wummernden Bässen und orchestraler Ausdeutung der emotionalen Tiefen der Handlung, und Odins Siege finden nicht auf dem Schlachtfeld, sondern in der Basketballhalle statt. Ab 14. Cai Mosich

USA 2001 - Produzent: Daniel Fried / Eric Gitter / Anthony Rhulen - Verleih: Concorde - Länge: 98 Min. - Regie: Tim Blake Nelson - Buch: Brad Kaaya - Kamera: Russell Lee Fine - Schnitt: Kate Sanford - Musik: Jeff Danna - Darsteller: Mekhi Phifer, Josh Hartnett, Julia Stiles, Elden Hanson, Andrew Keegan

Heiratskrisen

ein letzter kuss

Alle sind sie etwa dreißig Jahre alt, und alle stehen vor der Entscheidung, jetzt endlich die Träume von Freiheit und Abenteuer Wirklichkeit werden zu lassen oder eine Familie zu gründen. Die Angst von Carlo und seinen Freunden, sich endgültig auf ein bürgerliches Leben einzulassen, treibt sie zu allerlei kopflosen Aktionen. Dabei werden exemplarisch einige Möglichkeiten vorgeführt, in diese Krise zu schlittern. Dennoch findet das recht gewöhnliche Thema der Junggesellenkomödie hier eine charmante Umsetzung italienischer Prägung. Vor allem sehenswert (und in Italien preisgekrönt) ist Stefania Sandrelli als Carlos Schwiegermutter, die in ihren Wechseljahren die nächste vorprogrammierte Krise durchlebt. Ab 14. Cai Mosich

I 2001 - Produktion: Fandango / Medusa Film - Produzent: Domenico Procacci - Verleih: Tobis - Länge: 115 Min. - Regie: Gabriele Muccino - Buch: Gabriele Muccino - Kamera: Marcello Montarsi - Schnitt: Claudi Di Mauro - Musik: Paolo Buonvino - Darsteller: Stefano Accorsi, Giovanna Mezzogiorno, Stefania Sandrelli, Claudio Santamaria, Giorgio Pasotti, Marco Cocci

Wann ruft er an?

mondscheintarif

Cora wartet sehnsüchtig auf den Anruf ihres Lovers und erzählt dem Publikum zwischendurch, wie sie ihn kennengelernt hat. Ein nicht uninteressant inszenierter, aber wenig gehaltvoller Film, der Klischees, die er zu durchbrechen versucht, eher zementiert und wohl höchstens frisch Verliebte in seinen Bann ziehen kann. Ab 12. Alrun Fichtenbauer

D 2001 - Produktion: Hager Moss Film / Senator Film - Produzent: Kirsten Hager / Eric Moss / Andreas Schneppe - Verleih: Constantin - Länge: 93 Min. - Regie: Ralf Hüttner - Buch: Ralf Hüttner / Silke Neumayer / Barbara Oslejsek, nach dem gleichnamigen Roman von Ildiko von Kürthy - Kamera: Thomas Wildner - Schnitt: Horst Reiter - Musik: Reamonn, Melanie C u.a. - Darsteller: Gruschenka Stevens, Tim Bergmann, Jasmin Tabatabai, Bettina Zimmermann, Rüdiger Klink

Poetisch, sinnlich

palermo flüstert

Ein Bericht über Palermo mit einem Erzähler. Mimmo, Sohn eines Bosses, musste als Jugendlicher viele Gewalttaten miterleben, schrieb seine Erlebnisse auf, die wurden entdeckt - und um der Exekution zu entgehen, wurde er ins Exil geschickt, in dem er bis zum Tod seines Vaters verbleiben sollte. Dort wird er zum Dichter, der über Sizilien - und im besonderen von Palermo - erzählt, Viertel durchwandert, Menschen vorstellt. Seine Wiederbegegnung mit Palermo, einer Stadt voll Geschichte und Geschichten - das ist dieser Film. Eine poetische, sinnliche und besinnliche Wanderung durch eine Stadt, ein Bericht über eine heiß ersehnte Rückkehr. Erst am Ende erfahren wir, dass Mimmo wenige Tage vor dem Tod seines Vaters verstarb. Ein feiner, kleiner, ungewöhnlicher Film für erwachsene Bilderliebhaber. Richard Richter

D / I 2001 - Produzent: Wolf Gaudlitz - Verleih: Polyfilm - Länge: 90 Min. - Regie: Wolf Gaudlitz - Buch: Wolf Gaudlitz - Kamera: Gerado Milsztein / Carolin Dassel - Schnitt: Andre Bendocchi Alves - Musik: Toti Basso - Darsteller: Mimmo Cuticchio, Francesco Di Gangi, Simone Genovese, Sergio Lo Verde - Prädikat: sehenswert

Tipp

Die vollständigen Kritiken aller in Österreich derzeit laufenden Filme können Sie im Internet abrufen unter: www.filmschau.at

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