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Überforderte Chefs

Regisseur Paul Weitz, der vor sechs Jahren mit der Teenager-Komödie "American Pie" einen Hype auslöste, versucht sich am Generationenkonflikt: Dan (Dennis Quaid) ist Anfang Fünfzig, hat zwei wohlgeratene Töchter und eine wunderbare Frau und ist glücklich in seinem Job als Marketingchef eines Sportmagazins. Bis das Magazin von Medienmogul Teddy K gekauft wird - und Dan einen neuen Boss bekommt: Carter Duryea (Topher Grace) ist nicht nur arrogant und unfähig, sondern auch verdammt jung. Er könnte Dans Sohn sein. Neue Marketingmethoden, Geldsorgen und Familienärger lassen Dan in die Midlife Crisis schlittern. Doch auch Carter ist unglücklich: Die Kurzzeit-Ehe ist im Eimer, der neue Porsche kaputt, und das mit der Verantwortung ist eine zweischneidige Sache. Als Carter zufällig Dans Tochter Alex kennen lernt, verlieben sich die beiden - eine Beziehung, die unbedingt geheim bleiben muss ...

"In Good Company", wie der Film "Reine Chefsache" im Original heißt, macht zeitweise richtig Spaß: etwa angesichts von Carters durchgestyltem Haus oder den sektenähnlichen Geschäftspraktiken von Teddy K. Mit viel Enthusiasmus schwenkt Paul Weitz den moralischen Zeigefinger. Leider zu viel der konservativen Familienweisheit à la "Forrest Gump".

Magdalena Miedl

REINE CHEFSACHE - In Good Company

USA 2005. Regie: Paul Weitz.

Mit Dennis Quaid, Topher Grace, Scarlett Johansson. Verleih: Tobis. 109 Min.

Wilde Kreaturen

Was genau ist ein Heffalump? Diese Frage stellen sich Winnie Puh, der honigsüchtige Bär aus dem Hundertmorgenwald, und seine Freunde Tigger, Ferkel, Rabbit und I-Aah in ihrem neuen Kinofilm. Als sie eines Tages mitten in ihrem Wald riesige Fußspuren finden und das kleine Känguru Ruh scheinbar spurlos verschwindet, sind sie davon überzeugt, dass sie es hier mit einer ganz abscheulichen Kreatur zu tun haben. Dass das Heffalump ein liebenswerter Zeitgenosse ist, erfahren sie erst, als sie sich auf die Suche machen ...

Nach dem ersten Leinwandabenteuer von Winnies Puh Freunden ("Ferkels großes Abenteuer") ist den Disney-Machern nun erneut ein spritziger Film für die ganze Familie gelungen. In erster Linie zielt "Heffalump" durch seine niedliche Optik und die simplen Handlungsstränge natürlich auf kleine Kinofreunde ab. Doch auch jung gebliebene Cineasten, die Winnie Puh noch aus Kindertagen kennen, können sich die knappe Stunde in der heilen Welt des kleinen gelben Bären gönnen.

Sandra Wobrazek

HEFFALUMP

Ein neuer Freund für Winnie Puh.

USA 2005. Regie Frank Nissen.

Verleih: Buena Vista. 70 Min.

Tussige Agentin

Eine spröde, herbe fbi-Agentin muss für eine verdeckte Ermittlung in die Rolle einer Schönheitskönigin schlüpfen und lernt dabei ihre weibliche Seite kennen. Das war "Miss Undercover". In der Fortsetzung geht Gracie Hart (Sandra Bullock) den umgekehrten Weg: Das einstige Raubein ist zur lebendigen Barbie-Puppe geworden und stöckelt durch diverse Talk-Shows, um als pr-Tussi das Image des Geheimdienstes aufzupolieren. Doch als die regierende Miss America zusammen mit dem Misswahl-Moderator (William Shatner spielt sich quasi selbst) entführt wird, erwacht in Gracie wieder der kriminalistische Instinkt. Zusammen mit ihrem schwulen Stylisten, einem schüchternen jungen Agenten und der knallharten fbi-Beamtin Fuller (Regina King) versucht sie, die Entführten auf eigene Faust zu retten. Natürlich entdeckt sie ihre verschütteten Fähigkeiten wieder, zugleich erwacht die Weiblichkeit in ihrer bis dahin eiskalten Kollegin.

Eine Komödie, die - wohl nicht zufällig in Las Vegas - mit weiblichen (und männlichen) Geschlechterrollen spielt, freilich ohne jeden Tiefgang. Nette Unterhaltung, nicht zuletzt wegen der überzeugenden Hauptdarstellerin, aber an seinen Vorgänger reicht "Miss Undercover 2" nicht heran. Michael Kraßnitzer

MISS UNDERCOVER 2

USA 2004. Regie: John Pasquin. Mit Sandra Bullock, Regina King, William Shatner. Verleih: Warner Bros. 120 Min.

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