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Hilfe für Magenkranke

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Das Bakterium Helicobacter pylori ist für 95 Prozent aller Zwölffingerdarmgeschwüre verantwortlich und spielt bei Magengeschwüren zu 85 Prozent eine große Rolle. Dies bestätigen Ergebnisse sämtlicher Studien in den letzten fünf Jahren, wie Primaria Brigitte Dragosics vom Gesundheitszentrum Süd der Wiener Gebietskrankenkasse mitteilte. Langzeitstudien haben nämlich gezeigt, daß nach der Entfernung des Bakteriums aus der Magenschleimhaut eine oft jahrelange

Krankheit zum Stillstand kommt.

Die Ergebnisse einer Studie unter der Leitung von Enno Hentschel, Primarius der ersten Medizinischen Abteilung des Hanusch Krankenhauses bestätigte, daß der Großteil von Patienten mit wiederholten Zwölffinger- darmgeschwüren durch eine Antibiotikatherapie geheilt werden konnten. Nach zwei Jahren konnte nur eine geringe Anzahl von Wiedererkrankten festgestellt werden. Als Nebenwirkungen waren hauptsächlich Di

arrhoen, aber keine allergischen Reaktionen zu beobachten.

Derzeit sollte diese einerseits für den Patienten aufwendige und andererseits kostspielige Therapie jenen Patienten verabreicht werden, die tatsächlich an einer Geschwürskrankheit leiden. Zukünftige Studien werden zeigen, inwieweit diese Therapie bei anderen Magenerkrankungen erfolgversprechend angewendet werden kann. Das entwickelte Präparat Helicocin ist eine Kombination aus den Antibiotika Amoxicillin und Metronidazol. Allerdings dürfen die Patienten keine Penicillinallergie haben.

Bereits 1983 haben Australische Forscher das Bakterium bei Patienten mit Magenentzündungen und Geschwüren festgestellt. Das Helicobacter pylori nistet im unteren Abschnitt des Magens. Es kann durch ein Enzym im Magenschleim ein Milieu erzeugen, welches sein Überleben garantiert. Die Folge ist eine Entzündung der Magenschleimhaut, die sich zu Geschwüren im Magen oder auch im Zwölffingerdarm steigern kann.

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