Werbung
Werbung
Werbung

Hollywood interpretiert eine der berühmtesten Liebesgeschichten Englands.

Literaturverfilmungen haben es nicht leicht: Abgesehen von den Schwierigkeiten der filmischen Umsetzung einer literarischen Vorlage, müssen sie sich vor allem den überkritischen Erwartungen und "inneren Filmen" der Leser stellen. So erwartet auch der Jane Austen Fan mit Vorurteilen belastet die neueste Verfilmung des Meisterwerks seiner geliebten Autorin: "Pride and Prejudice" (Stolz und Vorurteil).

Die Geschichte ist berühmt: Im England des ausgehenden 18. Jahrhunderts hat Mrs. Bennet nichts anderes im Sinn, als wohlhabende junge Männer für ihre fünf weniger betuchten Töchter zu kapern. Die eigenwillige und geistreiche Elisabeth ist von der Kuppelei ihrer Mutter allerdings wenig begeistert. Aber auch der reiche und arrogante Mr. Darcy, der sich wider Willen in sie verliebt, stößt bei ihr zunächst auf keine Gegenliebe.

Der Austen-Fan wird überrascht und bestätigt zugleich: Die geistreichen und oft ironischen Dialoge, durch die die Figuren erst ihre scharfen und zum Teil karikaturhaften Züge erhalten, wurden nicht mehr als nötig zusammengestutzt. Allerdings gelingt es dem Regisseur Joe Wright trotz seiner durchaus geschickten Straffung der Handlung durch die Fokussierung auf das zentrale Paar Elisabeth-Darcy (Keira Knightley und Matthew MacFadyen) nicht, die psychologische Entwicklung der beiden Charaktere ausreichend zu vermitteln. So wirkt das verkitschte Ende im Hollywood-Stil - Darcy und Elisabeth begegnen sich zufällig nach einer schlaflosen Nacht bei Sonnenaufgang auf einer von Tau und Nebel behangenen Wiese und gestehen sich ihre Liebe - eher unglaubwürdig.

Unter dem Strich bleibt eine niveauvolle Kostümromanze Marke "Jane Austen light".

Stolz und Vorurteil

Pride & Prejudice

GB 2005. Regie: Joe Wright. Mit Keira Knightley, Matthew Mac Fadyen, Judi Dench. Verleih: UIP. 127 Min.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung