Werbung
Werbung
Werbung

Uschi Fellner träumt längst - gemeinsam mit Mann Wolfgang und dessen Crew - von Österreich, das bekanntlich "neu" wird. Was aber wurde aus ihrem einstigem Magazinbaby woman? Nun, dass sich dieses seit Frau Fellners Abgang von der Kommandobrücke tiefgreifend verändert hätte, kann man nicht wirklich behaupten. Aber in Nuancen unterscheidet sich der Stil von Neo-Chefredakteurin Euke Frank eben doch. Dieser "Wir halten alle ganz fest zusammen und lassen uns nicht unterkriegen"-Optimismus zum Beispiel, der Uschis Editorials durchzogen hat, der ist jetzt weg. Frank legt ihre einbegleitenden Worte irgendwie kühler an - und versucht erst gar nicht, jeder Leserin zu suggerieren: "Ich weiß genau, wie's Dir geht - aber glaub' mir, mir geht's oft auch nicht besser."

Das alles hätte freilich noch nicht für eine Würdigung der Zeitschrift an dieser Stelle gereicht. Jüngst aber, da hat uns woman wirklich überrascht: Zum ersten Mal nämlich tauchte in dem Heft so etwas wie Witz und Ironie auf! Dummerweise, es muss gesagt werden, lag das an einem Mann - aber was soll's... "woman mag Männer", verkündete Frank im Editorial und kündigte damit u. a. ein Interview mit Standard-Glossist Daniel Glattauer an, "der ein wunderbares Buch über eine besondere Liebesgeschichte geschrieben hat", nämlich über eine Frau-Mann-Beziehung, die nur via E-Mail läuft.

Das Buch selbst kennen wir nicht, wunderbar sind jedenfalls Glattauers Antworten, mit denen er den woman-typischen Jargon und Interview-Stil konterkariert. Da wird so zwischen den Zeilen, im lockeren Plauderton ein ganzes Genre vorgeführt. Das hätte es unter Uschi Fellner eher nicht gegeben, dachten wir uns. Aber vielleicht ist das ja auch nur eine typisch männliche Sichtweise und es war alles ganz anders gemeint - und in Wahrheit ist Glattauer der Aufgeblattelte. mit

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung