Unsere "Woman"-Prognose: Hofburg - not amused

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Unsere Erwartungen, dachten wir, waren nicht zu untertreffen. Seit Wochen bombardierten uns die Medien von Fellner & Friends mit der Ankündigung der neuen Frauenzeitschrift Woman. Seitenweise quälten wir uns in News, tv-media, Format durch PR-Texte für die neue vierzehntägliche mediale Beglückung aus dem Fellner-Reich. Sogar im profil - ja das einstige Vorzeigemagazin des Landes gehört heutzutage auch zur Family - wartete diesmal mit sechs (!) Seiten Appetitanregung in Sachen Woman auf.

Dann hielten wir die Nummer 1 in Händen und versuchten einen männlichen Zugang zum Frauenprodukt. Doch nachdem Uschi Fellner, Prinzipalin des buchdicken (254 Seiten) Blattes, schon im Editorial Nummer Eins von Frau zu Frau - pardon: von Woman to Woman - bespricht, was Sache ist, und dass Woman das Magazin ist, das zum Lebensstil moderner Frauen passt, hat der sich dorthin verirrte Mann sowieso nichts zu melden.

Außer einer Prognose: Woman wird - ob wegen der marketingmäßigen Zuschüttung des Landes mit Woman-PR, ob wegen der lifestyligen Totalausrichtung - jene Auflagenzahlen erreichen, die man und frau im Hause Fellner gewohnt sind.

Zwei - maskuline - Anmerkungen, dennoch: 1.) Wir haben es uns nicht nehmen lassen, die Woman-Rezept-Karten herauszutrennen und werden - Woman hin, Woman her - das dort beschriebene und abgebildete Saltimbocca alla Romana oder die Riesengarnelen mit Rucola-Risotto demnächst selbst mit kulinarischem Engagement zubereiten.

2.) Mehr als irritiert hat uns jedoch das Fellner-übliche Ranking, das auch in Woman nicht fehlen darf: Susanne Riess-Passer, Braunauer Politikerin, die es bekanntlich bis zur Vizekanzlerin gebracht hat, führt die Liste der 100 wichtigsten Frauen Österreichs an. Haben Fellners schon vergessen, dass ihre Schutzmacht bislang auf der anderen Seite des Ballhausplatzes zu finden war?

Wir ahnen das Ungemach, das heraufdräut, weil UHBP not amused ist, zumal UFBP, Margot Klestil-Löffler also, beim Ranking erst auf Platz acht zu finden ist - sogar drei Plätze hinter Benita Ferrero-Waldner, dieser anderen Person aus dem Außenministerium! Otto Friedrich

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