Österreichische Lösung

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Bubenträume gehen selten in Erfüllung. Erstens scheitern sie an der objektiven Realität, zweitens sieht man als Erwachsener subjektiv die Welt mit anderen Augen. Peter Westenthaler hat an seinem Bubentraum lange festgehalten: Wenn er nur einmal im ORF was zu sagen hätte... Jetzt sind die "roten Gfrieser" (© die andere Hälfte der platonischen Koalitionskugel, Andreas Khol) weg - und "Struwwelpeter" (© der Landeshauptmann von Kärnten) ist enttäuscht, richtig wütend: Von den eigenen Leuten im Regen stehen gelassen, von den Schwarzen über den Tisch gezogen, vom blauen, pardon: parteiunabhängigen ORF kaum eine Spur. Freund Seledec ein Frühstücksdirektor, und das war's auch schon so ziemlich.

Aber Westenthaler hat längst wieder Tritt gefasst, gibt keine weinerlichen Interviews mehr, das hat er der Chefin versprochen. Also geht er in die Offensive: Weg mit den ORF-Gebühren und privatisieren! Und was der ORF dann macht, "ist mir wurscht". Das mit dem Privatisieren hat er schon mehrmals vom Stapel gelassen, wahrscheinlich hat er den "Schwarzen" ja nie so recht getraut. Sollen sie (die VP) ihn (den ORF) doch kaufen und "Blackbox" (!) nennen...

Nun, so schlimm muss es ja nicht kommen. Vielleicht durchforstet Hans Dichand seinen Stehsatz und holt die "ORF in Bürgerhand!"-Kampagne wieder hervor. Westenthalers Forderung "Schluss mit den ORF-Zwangsgebühren!" fand sich immerhin schon in der Dienstags-Krone prominent platziert auf Seite 2. Alles drängt, man spürt es, auf eine "österreichische Lösung" wie beim Strom. So unverwechselbar "österreichisch" wie nur die Krone eben ist. mit

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