Regisseur? Amateur!

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"Die Souvenirs des Herrn X" - Arash T. Riahis verspielter Dokumentarfilm über lodernde Filmleidenschaft.

Eine Reise nach Mallorca. Aus dem Off kommentiert eine unbeeindruckte Stimme gewissenhaft und monoton die Bilder. Das Meer. Sightseeing. Die holde Ehefrau. Viele Jahre später wird das Super-8-Filmmaterial auf dem Wiener Naschmarkt stranden - und von Regisseur Arash T. Riahi in seinen Projektor gefischt werden. Der Identität des Mallorca-Reisenden auf der Spur taucht Riahi mit seinem Dokumentarfilm immer tiefer in die obsessive Welt des Amateurfilms ein; lernt einen schrulligen, im "Aussterben" begriffenen Club von Hobbyfilmern mit ganz eigenen Regeln und Wettbewerben kennen. Während die Überbleibsel von Herrn X den Weg zu ihrem ehemaligen Besitzer suchen, schnurren von Urlaubsvideos bis hin zu Filmen mit ausgeklügelten Drehbüchern und exakt geplanten Kameraeinstellungen alle nur denkbaren Motive und Themen durch den Projektor. Durch die Montage wertvoller Ratschläge aus dem "Handbuch des Amateurfilmers" sorgt Riahi nicht nur für Lacher, sondern auch für nostalgische Momente. Die filmische Entdeckungsjagd des Regisseurs avancierte zum Publikumsliebling von Filmfestivals (und wurde beim Chicago Film Festival gerade mit dem "Silver Plaque" verziert). Sehr passend bei einem Dokumentarfilm, der all denen gewidmet ist, "die das Filmen lieben" - und der auch besonders diejenigen interessieren dürfte.

Die Souvenirs des Herrn X

A/D 2004. Regie: Arash T. Riahi.

Geyrhalter Film. 98 Min.

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