Schmäh statt Help-TV-Blick

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Im Sakko wirkt er ein bisschen verkleidet - kein Wunder, ist man ihn doch eher im flotten Skianzug gewöhnt. Als seine Skikarriere zu Ende war, blieb er als Ko-Kommentator bei Skirennen im ORF seinem Genre treu.

Seit letzter Woche nun ist Armin Assinger der neue Moderator der Millionenshow und hat die Aufgabe, die Einschaltquoten des an sich erfolgreichen Quizshow-Konzepts wieder zu verbessern.

Die Spitzenquote der ersten Sendung am 9. September (1,25 Millionen Zuseher) konnte er zwar nicht halten - in den folgenden Sendungen schaffte er es aber immerhin noch knapp unter die Millionengrenze. Damit ist er deutlich erfolgreicher als seine Vorgängerin Barbara Stöckl in der letzten Zeit vor ihrem Abgang.

Eine spannendere Moderation als Stöckl zu machen, sollte sich als nicht allzu schwierig erweisen. Durch seinen Skilehrerschmäh und vor allem seinen starken unterkärntnerischen Dialekt wirkt Assinger weniger steif als seine Vorgängerin. Er nimmt das Spiel nicht ganz so ernst wie Stöckl, die ihren Help-TV-Blick nie wirklich ablegte. Mit seinen Kandidaten geht er unverkrampfter um, er gibt sich gern als guter Kumpel, der Freud und Leid der Quizshow mit ihnen teilt.

Anders als Günther Jauch, der meist zeitgleich auf RTL die deutsche Version Wer wird Millionär moderiert, ist er seinen Kandidaten nur selten intellektuell überlegen. Mag sein, dass das gut ankommt, denn: Beim Assinger braucht es einem nicht unangenehm zu sein, eine Frage falsch zu beantworten. Immerhin wüsste er es wahrscheinlich auch nicht, hätte er nicht die richtige Lösung vor sich. Der Volksheld besticht mit seiner Bodenständigkeit - er ist einer aus dem Volk, nicht mehr und nicht weniger. Eine niveauvolle Quizsendung ist die Millionenshow natürlich nicht (mehr).

Als nette Abendunterhaltung eignet sich Assinger aber allemal, obwohl ihm Günther Jauch mit seinen humoristischen, eloquenten Bemerkungen und seinem Mienenspiel um Meilen voraus ist.

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