"Hubert von Goisern: Brenna tuat's schon lang": Marcus H. Rosenmüller
hat ein Porträt über den Musiker gedreht, der Österreich seit langem
fordert und bewegt.
In Europa, den USA und Pakistan streiten Impfgegner und Impfbefürworter darum, was das Beste für ihre Kinder ist. Wie alt die Diskussion tatsächlich ist, zeigt ein Text von Voltaire aus 1733.
Im Nahem Osten, im Sudan, in der Ukraine oder in Afghanistan: In den Krisenherden der Welt arbeiten humanitäre Helfer und Militärs oft nebeneinander. Dürfen sie auch miteinander arbeiten? Über Schutz und Bedrohung an der Schnittstelle zwischen Entwicklungspolitik und militärischer Strategie diskutiert die FURCHE mit Mario Thaler, Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen, und Walter Feichtinger, Leiter des Instituts für Friedenssicherung und Konfliktmanagement an der Landesverteidigungsakademie des Österreichischen Bundesheeres.DIE FURCHE: Vor wenigen Wochen wurde ein Krankenhaus von
Am 11. Oktober wird Wien also wählen. Nach einem Wahlrecht, das die stärkste Partei bevorzugt und große Teile der Bevölkerung ausschließt. Während der eine Missstand für viel Wirbel sorgt, ist es um den anderen erstaunlich ruhig. Obwohl der ganz Österreich betrifft: Weil das Wahlrecht an die Staatsbürgerschaft gekoppelt ist, ist jeder zehnte Mensch im Wahlalter in Österreich von der politischen Teilhabe ausgeschlossen. In Wien sind es sogar 23 Prozent.Diese Menschen arbeiten hier, zahlen Steuern, finanzieren mit ihren Sozialversicherungsbeiträgen Pensionen. Sie ziehen Kinder groß,
Seit Jänner 2014 leitet Österreichs UNO-Botschafter Martin Sajdik den Wirtschaftsund Sozialrat der Vereinten Nationen in New York (ECOSOC). Das Organ koordiniert die Arbeit der UN-Organisationen in Hinblick auf die auslaufende Millenniumsentwicklungsagenda und spielt eine zentrale Rolle bei der künftigen Umsetzung der daran anschließenden "Nachhaltigen Entwicklungsziele". Über den Stellenwert von Good Governance darin sprach Martin Sajdik mit der FURCHE.DIE FURCHE: Vor zwei Wochen hat die Europäische Kommission ihre Prioritäten für die neuen globalen Entwicklungsziele, die ab dem
Am Busbahnhof in Pri stina, der Hauptstadt des Kosovo, herrscht Trubel wie jeden Abend. Familien besteigen Busse, Verwandte winken zum Abschied, einige weinen. Saim Rashica, ein Mann um die 30, erzählt einem dpa-Reporter: "Heute bin ich nur zum Verabschieden hier, aber nächste Woche werde ich auch fort sein. Was können wir denn tun?" klagt er: "Es gibt weder Arbeit noch Perspektive. Die Politiker kümmern sich doch nicht um uns. Die Regierung ist eine Null." Zwischen 50.000 und 60.000 Menschen sind seit Anfang Dezember aus dem Kosovo ausgewandert. Viele suchen in den EU-Staaten um Asyl an,
Der Politologe Stephan Grigat erklärt, was die aktuelle jüdische Abwanderung mit der Zweiten Intifada zu tun und was religiöser mit rassistischem Antisemitismus gemeinsam hat.DIE FURCHE: Hochrangige europäische Politiker sprechen von einem Exodus der Juden aus Europa. Ist das alarmistisch oder berechtigt?Stephan Grigat: Den Begriff finde ich zu dramatisch, aber die Abwanderung nimmt tatsächlich deutlich zu. Diese Entwicklung zeichnet sich schon seit 13 oder 14 Jahren ab, etwa seit der Zweiten Intifada im Jahr 2000. Seitdem hat sich die Diskussion in jüdischen Gemeinden in Europa
Neven Mimica, der Europäische Kommissar für Entwicklung, über die
Attentate in Paris, das Freihandelsabkommen mit den USA und darüber,
was das mit Entwicklungspolitik zu tun hat.
Mit dem 18. Geburtstag werden auch soziale Probleme volljährig: Für
jene Jugendliche, die ohne stützendes Elternhaus aufgewachsen sind,
bricht die Unterstützung abrupt ab.
Das Erdbeben in Haiti hat auch die internationale Katastrophenhilfe verändert. Welche Lehren man aus dem Hilfseinsatz zog, weiß Max Santner vom Roten Kreuz.Seit 2007 leitet Max Santner die Internationale Zusammenarbeit im Österreichischen Roten Kreuz. Drei Mal besuchte er Haiti nach dem Beben: kurz nach der Katastrophe, ein Jahr danach, zuletzt im Vorjahr. Warum sich der Wiederaufbau in Haiti so schwierig gestaltet und welche Lehren die internationale Gemeinschaft daraus gezogen hat, bespricht er mit der FURCHE.Die Furche: Nach dem Erdbeben wurde die schlechte Koordination der NGOs
Welchen Stellenwert haben Entwicklungsthemen in Österreich? Einen niedrigen, muss man antworten, wenn man danach geht, wie viel Budget dafür aufgewendet wird, oder wie präsent das Thema in innenpolitischen Debatten ist. Einen hohen, muss man antworten, wenn man nach der Qualität der Entwicklungsprojekte geht. Die FURCHE versammelt die wichtigsten Köpfe der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, um Österreichs entwicklungspolitische Agenda zu diskutieren. Annelies Vilim, die den NGO-Dachverband führt, Peter Launsky-Tieffenthal, der die Entwicklungssektion im Außenministerium
Moldaus stellvertretender Außenminister Iulian Groza im Gespräch über
europäische Perspektiven, Lehren aus der Ukraine-Krise und das
Problem mit der Identität.
Seit 25 Jahren soll die UN-Konvention über Kinderrechte die Schwächsten schützen. In Österreich werden die Rechte von einigen Kindern aber wiederholt missachtet. Ein neues Salzburger Gesetz will die Diskriminierung nun erstmals festschreiben.Für manche ist es besonders schwer. Einer von ihnen war 13, als er in Österreich ankam. Nennen wir ihn Ali, ein Bursche wie er, der aus Afghanistan kommt, könnte so heißen. Ali also war gerade ein Teenager geworden, als er in Salzburg auftauchte, alleine, mit nicht viel mehr als einem fürchterlichen Trauma. Er kam im Clearing-house, einer
Im Vakuum zwischen Katastropheneinsatz und Entwicklungshilfe wird der
Ausnahmezustand im Libanon zum Alltag. Die internationale Hilfe aber
zieht sich zurück.
Schlepper sind in der Asyl-Debatte die Lieblings-Schurken von
Behörden und Medien. Europa geht hart gegen sie vor. Aber wann wird
Fluchthilfe zum Verbrechen?
Angesichts der Diskussion um Asylwerber in Österreich, lohnt es sich, das Thema in die richtige Perspektive zu rücken. Die kann in diesem Fall nur eine europäische sein. Der ganze Kontinent muss sich der Herausforderung stellen. Und die Situation als Chance nutzen, das europäische Asylrecht grundlegend zu reformieren.Zuallererst müssen die Daten der Länder vergleichbar werden. Denn die Mechanismen, wie Flüchtlingsstatistiken zustande kommen, unterscheiden sich innerhalb Europas erheblich: In manchen Ländern werden die Menschen gezählt, die in der Grundversorgung betreut werden. In
Grenzen wieder zu? Zeltlager für Flüchtlingsfamilien? Straßenblockaden durch wütende Asylquartier-Gegner? Anny Knapp, Obfrau der Asylkoordination Österreich, ordnet die österreichische Gemengelage im globalen Kontext ein.DIE FURCHE: Österreichs Medien melden täglich, wie viele neue Asylwerber ohne Pass im Grenzgebiet "festgenommen" oder "angehalten" werden. Die illegale Einreise ist oft das erste Verbrechen, das ihnen der Volksmund vorwirft. Warum ist es in der öffentlichen Wahrnehmung wichtiger, wie jemand kommt als warum?Anny Knapp: Es gibt außer dem Resettlement (Anm.: dauerhafte
Wer das bedingungslose Grundeinkommen von der Ebene der Sozialexperimente in die politische Realität heben will, ist schnell mit Einspruch konfrontiert. Der häufigste betrifft die Finanzierung: Wie soll ein Staat es sich leisten können, alle seine Bürger "auszuhalten"?Eine relativ konkrete Idee dafür liefert das Finanzierungsmodell von Attac, in dem vorgerechnet wird, wie sich in Österreich ein Grundeinkommen für alle finanzieren ließe. Neben signifikanten Änderungen im Steuer-und Sozialsystem bräuchte es dafür aber ein radikales politisches Umdenken, weiß Klaus Sambor aus der
Klaus würde seine Schulter operieren lassen, Petra mal auf Urlaub fahren und Thilo ein Jahr schuldenfrei studieren. Markus würde ein soziales Projekt unterstützen, Madlen mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen und Florian würde besser schlafen. Besser, da sind sie sich einig, wäre ihr Leben auf jeden Fall, wenn sie 1000 Euro zusätzlich im Monat zur Verfügung hätten. Mit etwas Glück bekommen Klaus, Petra, Madlen oder Florian am 1. Oktober ihren ersten Tausender überwiesen. Denn drei, vielleicht sogar vier Menschen, die sich in den letzten Wochen auf der Internet-Plattform
Sechsunddreißig Autostunden dauert der Weg von Wien nach Syrien. Über Budapest nach Belgrad, schickt der Routenplaner von Google, weiter nach Sofia und Istanbul, dann quer durch die Türkei. Diesen Weg ist Firas H. gefahren, der 19-jährige Wiener, der sich scheinbar der Terrororganisation IS angeschlossen hat, und von Interpol gesucht wird. Firas ist Österreichs berühmtester "Dschihadist", Zeitungen zitieren seine Facebook-Einträge, er gibt Privatsendern Chat-Interviews, seine Eltern klagen, wie unnahbar, ja unheimlich er wurde.Unheimlich sind junge Männer wie Firas H. auch dem Rest
Der eine, ein Akademiker aus Salzburg Stadt. Der andere, ein Bauer aus dem Weinviertel. Der eine, in der Jungen ÖVP die rechte Hand von Sebastian Kurz. Der andere, Präsident der Landwirtschaftskammer und des niederösterreichischen Bauernbundes . Zwischen ihnen liegen mehr als 30 Jahre. Trotz der offensichtlichen Unterschiede sitzen beide, Asdin El Habbassi und Hermann Schultes, für die ÖVP im Nationalrat. In der FURCHE sprechen Sie über die turbulenten Zeiten in ihrer Partei.DIE FURCHE: Vor einem Jahr hat Michael Spindelegger noch das Jahr der ÖVP ausgerufen. 2013 ist nun Geschichte,
Der Rhythmus ist flott, der Text ist ernst: "Überwinde deine Angst, versteck dich nicht. Menschen können Ebola überleben", singt Charles Yegba, ein Rapper aus Liberia. Sein Song, den er eigens für die aktuelle Epidemie geschrieben hat, wird zur Zeit von allen Radiosendern des westafrikanischen Kleinstaats gespielt. Der Soundtrack zur Seuche. Er soll dabei helfen, die weitere Ausbreitung der Krankheit einzudämmen.Mindestens 624 Menschen sind in diesem Jahr in Liberia bereits am Ebola-Virus gestorben, infiziert sind doppelt so viele, meldet die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die
Wenn wir in Österreich über Flüchtlinge sprechen, dann geht es momentan vor allem um Zahlen. Wir feilschen um die 88 Prozent, also den realen Anteil der ihnen zugeteilten Flüchtlinge, den die Bundesländer tatsächlich in ihren Gemeinden unterbringen sollen. Wir streiten um die Zahl, bei der die Kapazität des Erstaufnahmezentrums Traiskirchen erschöpft ist: Für Landeshauptmann Pröll 480, für den Bürgermeister von Traiskirchen 874, für Innenministerin Mikl-Leitner 1397, für die Betreuungsfirma der Unterkunft 1840. Wir diskutieren, wie viele Feldbetten man in Turnsälen von
Es passiert dann, wenn man es am wenigsten erwartet. Das Ticket ist akzeptiert, das Gepäck eingecheckt. Man hat die Sicherheitskontrolle hinter sich gelassen, den Ausreisestempel im Pass, das Handgepäck verstaut, den Gurt festgezogen. Und dann kommt die Stewardess, und bittet einen recht bestimmt das Flugzeug zu verlassen.Es sind Momente wie diese, die Weltkinder zittern lassen. So wunderschön aufregend es ist, von einem Land in ein anderes zu reisen -der unmittelbare Grenzübertritt ist immer mit Unbehagen verbunden. Weil es kein Recht auf Reisen, keine Garantie für die Akzeptanz eines
Eigentlich hatte Elias Bierdel genug. Nach mehr zehn Jahren, in denen er als Journalist und Menschenrechtsaktivist auf die Menschenrechtsverletzungen an Europas Außengrenzen aufmerksam machte, wollte er sich anderen Themen widmen. Doch dann sank am 3. Oktober 2013 ein Schiff mit 545 afrikanischen Flüchtlingen vor der italienischen Insel Lampedusa. Für Bierdel ein Signal, dass sein Einsatz als Aufzeiger noch einmal gebraucht wird. Mit einer jungen Filmcrew arbeitet er derzeit an einer Dokumentation, die gewollt subjektiv zeigt, was sich an Europas Grenzen abspielt.Die Furche: Europa feiert
Von Tenzing Norgays sechs Kindern ist Jamling Tenzing Norgay der einzige, der in die Fußstapfen seines berühmten Vaters tritt: 1996 stand er selbst auf dem Gipfel des Mount Everest. Er lebt im Familienanwesen in Darjeeling, führt eine Kletterschule und Touristen durch den Himalaya und tingelt als Motivationstrainer um die Welt. Die FURCHE sprach mit ihm über seinen Vater, Everest-Tourismus und den diesjährigen Sherpa-Streik.Die FURCHe: Ihr Vater hat gesagt: "Ich bin auf den Everest gestiegen, damit ihr es nicht tun müsst." Trotzdem folgten Sie ihm 40 Jahre nach Erstbesteigung auf den
An seine schönste Reise kann sich Albert nur mehr vage erinnern: "Da hat meine Frau gesagt, 'Fahr doch alleine fort', und ich bin irgendwohin geflogen, war in einem wunderschönen Hotel und hab' meine Freude gehabt." Wohin diese Reise ging, weiß er nicht mehr. Wann sie war, auch nicht. Möglich, dass er von der Gegenwart spricht. Denn für Albert fühlt sich das alles stark nach Urlaub an. "Wohnen Sie auch in diesem Hotel?", fragt er die Besucherin mit dem vertrauten Dialekt. Mit seiner gebräunten Haut, seinem Sommerhemd und den Stoffslippern könnte der 77-Jährige tatsächlich als Tourist
Die Mongolei liegt im Kaschmir-Fieber: Warum Nomaden vom großen Reichtum träumen, Ziegen zum Politikum werden - und wie die Wüste den Nomaden unaufhaltsam die Lebensgrundlage raubt.Wo der Luxus beginnt, gibt es kein Fließwasser. In den kalten Nächten wird hier mit Kuhdung geheizt, der kleine Ofen dient auch als Herd. Zwei Betten, ein Tisch, bunte Teppiche an der Wand - in Doldahans Jurte in der Westmongolei, 2000 Kilometer von der Hauptstadt Ulaanbaatar entfernt, gibt es gerade das Nötigste. Trotzdem wird hier eines der wertvollsten Produkte der Welt hergestellt. Doldohan ist
Alle Jahre wieder bekommt das österreichische Bildungssystem einen Spiegel vorgehalten. Wenn die OECD ihre Vergleichsstudie "Bildung auf einen Blick“ präsentiert und uns bestätigt, was wir eigentlich schon lange wissen: Kein Land gibt mehr Geld pro Schüler aus als Österreich und auch unsere Lehrer verdienen überdurchschnittlich gut. Der Bildungsstand der Bevölkerung ist relativ hoch, die Akademikerquote mit 19 Prozent allerdings blamabel (OECD-Schnitt: 32 Prozent).Dieser ohnehin schon niedrige Wert verliert aber nochmals an Gewicht, wenn man sich anschaut, wie die akademische
Die EU buhlt um ihre Bürger, doch sie zeigen wenig Interesse. In Brüssel sucht man eine Lösung für die Vertrauenskrise - dabei liegt die in den Nationalstaaten.Die Ölspuren sind auch einen Monat später noch sichtbar: "Ich bin immer noch erschüttert über die Olivenöl-Kännchen“, sagt Martin Schulz, der Präsident des Europäischen Parlaments in Brüssel. Vor einem Monat kündigte die Europäische Kommission an, offen abgefülltes Olivenöl in Restaurants verbieten zu wollen. Was Verbraucher schützen und den Binnenmarkt stärken sollte, erntete europaweit Spott. Das geplante Verbot
Interview • Dorli Muhr, Marketing-Expertin und Winzerin, über Sehnsucht, Emotion und Moses’ kleines Missgeschick.Auf den Geschmack kam Dorli Muhr über die Sprache: In ihrem Dolmetschstudium spezialisierte sie sich auf Weinkunde. Als sie ihre eigene Wein Marketing-Agentur gründete, war sie erst 26 Jahre alt. Das ist mehr als zwanzig Jahre her. Seither hat sich die österreichische Weinszene stark verändert - und Dorli Muhr ist selbst unter die Winzer gegangen.Die Furche: Bei der Hochzeit der schwedischen Prinzessin Madeleine vor zwei Wochen wurde südsteirischer Wein der Familie Polz
Die Verweigerung bei TV-Duellen ist nur ein Indiz einer vernachlässigten Debattenkultur. Politischer Dialog findet in Österreich nur im Verborgenen statt. Zwei Amerikaner bieten dazu eine Hilfestellung.Diese Woche war also Heinz-Christian Strache dran. In der Puls 4-Küche durfte der FPÖ-Chef unter dem Motto "Wer serviert, regiert“ ein Schweinsschnitzerl panieren und Fragen beantworten. Zuvor hatte BZÖ-Obmann Josef Bucher Hühnerbrust und die Grünen-Chefin Eva Glawischnig Biospinat vorgekocht. Frank Stronach vom gleichnamigen "Team“, Michael Spindelegger (ÖVP) und SP-Kanzler Werner
Mit der neuen Asylpolitik bekommt die EU auch eine neue Behörde: Das Europäische Unterstützungsbüro für Asylfragen (EASO) wurde vor zwei Jahren in Malta eröffnet und soll Unterschiede im Umgang mit Flüchtlingen abbauen. Seit Februar steht ein Österreicher der jüngsten EU-Agentur vor: Wolfgang Taucher, der seit 17 Jahren das heimische Bundesasylamt leitet. Davor war er Rechtsberater bei der Caritas und beim UNHCR-Büro in Wien.Die Furche: Lange hat es gedauert, dass sich die EU-Staaten auf gemeinsame Asylgesetze geeinigt haben. Ist das Ergebnis ein Erfolg?Wolfgang Taucher: Die
Zaheer Ahmad ist Polizist in London und Muslim. Wie er diese Kombination nützt und warum er dafür Diversity-Preise bekommt.Geboren in Pakistan, aufgewachsen in Dubai, seit 15 Jahren in Großbritannien: Die internationale Biografie von Zaheer Ahmad ist im multikulturellen London nicht außergewöhnlich. Sein Engagement ist es schon: Um Diskriminierungen in den eigenen Reihen entgegen zu wirken und die Kommunikation mit muslimischstämmigen Briten zu verbessern, gründete der 38-Jährige den Verband für Muslimische Polizisten. Die nationale Plattform hat mittlerweile 2.500 Mitglieder. Für
Gibt es genug Arbeit für alle, Herr Minister? Rudolf Hundstorfer über Vollbeschäftigung, Arbeitsteilung und Generationengerechtigkeit.Jede Krise ist eine Chance - von dieser Weisheit kann Rudolf Hundstorfer (SPÖ) ein Lied singen. Als Fritz Verzetnitsch 2006 im Zuge des BAWAG-Skandals das Feld räumen musste, folgte ihm Hundstorfer an die Gewerkschaftsspitze. Als ÖGB-Präsident gelang es ihm, die angeschlagene Arbeiter-Vertretung zu rehabilitieren. Heute gibt sich Hundstorfer als Arbeitsminister im Gespräch mit der FURCHE auch angesichts unerfreulicher Arbeitsmarktzahlen - 366.000
BILDUNG • Österreich diskutiert über die Abschaffung der Sonderschule. Italien hat das schon hinter sich. Was können wir davon lernen? Ein Besuch.Es riecht nach spröden Gummimatten, gedribbelte Bälle beschallen den Raum, und das grelle Licht zeichnet lange Schatten - zumindest das Turnsaal-Ambiente ist vertraut. Abgesehen davon ist in der Turnstunde am Meraner Gymnasium aber vieles anders. Mädchen und Burschen sporteln hier bis zur Matura gemeinsam. Und mitten unter ihnen ist Thomas. Er ist 15, wie die anderen, aber nicht so weit wie sie. Seine verwaschene Sprache ist für ungeübte
Das Gespräch führte Veronika DolnaSeit März leitet Magdalena Holztrattner die Katholische Sozialakademie Österreichs. Die FURCHE sprach mit ihr über gesellschaftlichen Wandel und den langen Atem.Die Furche: Wodurch wird das Klima einer Gesellschaft beeinflusst?Holztrattner: Einerseits durch die Mikrogesellschaft, die ist kleinräumig und mehr individuell: Wie läuft das Miteinander in der Familie, in Freundesnetzwerken, in der Nachbarschaft, im Dorf? Andererseits durch die Makrogesellschaft, die großen Strömungen und die politischen Rahmenbedingungen: Werden Minderheiten geschützt?
Eine ungewöhnliche Allianz unterzeichnet am Freitag im Parlament ein Bündnis, das an die Wurzeln der österreichischen Gesellschaft geht.Ein Abend in Wien. Frau G. geht eine ruhige Straße entlang zur nächs-ten U-Bahn-Station. Sie stammt aus Vietnam, lebt aber schon lange in Österreich. Plötzlich hört sie eine aufgebrachte Männerstimme hinter sich. "Schlitzauge! Schleich dich!“ brüllt ihr ein Fremder nach. Sie geht weiter, er verfolgt sie. Erst als zufällig ein Streifenwagen um die Ecke biegt, läuft der Mann davon.Mai 2012 in Graz: Bald soll die Grundsteinlegung für eine neue
Steht grüne Politik heute noch für das gleiche wie zur Zeit der Parteigründung? Ein Generationen-Gespräch zwischen Grün-Politikern.Das Gespräch führte Veronika DolnaFarben ordnen das politische Spektrum und markieren weltanschauliche Positionen. Haben sich die bei der einzigen Partei, deren Name auch Programm ist, seit der Gründung vor mehr als einem Vierteljahrhundert verändert? Die FURCHE sprach darüber mit zwei Grünen der ersten Stunde - einer davon mittlerweile ein Ehemaliger - und einem Nachwuchspolitiker, der zwar jung, aber nicht grün hinter den Ohren ist.Die Furche: Wofür
Auch Politiker können politikverdrossen sein: Stillstand, Korruption und die Aushöhlung des Parlamentarismus haben Polit-Größen aller Coleurs veranlasst, gemeinsam ein Volksbegehren zu initiieren. Dabei geht es ihnen um nicht weniger als die Neugestaltung der Demokratie in Österreich. Warum das nötig ist, erklärt Mit-Initiator und Ex-Vizekanzler Erhard Busek (ÖVP) im Gespräch mit der FURCHE:Die Furche: Sie haben schon 1969, als 28-Jähriger, mit dem Buch "Demokratiereform - Demokratiekritik“ eine Diskussion angezettelt. Was hat sich in Österreich seitdem demokratiepolitisch
In ihrer ersten Halbzeit hat die rot-grüne Stadtregierung in Wien vor allem Verkehrslärm gemacht. Wo macht sich die erste Linkskoalition Österreichs sonst noch bemerkbar?Gerti Pieber ist Zuwanderin in Wien. "Auch ich bin eine zugezogene Südländerin“, sagt die Steirerin von sich selbst. Seit mehr als zwanzig Jahren lebt die Lehrerin im 10. Bezirk. Heute widmet sie sich dort dem interkulturellen Dialog. Regelmäßig trifft sie sich mit anderen Favoritnerinnen, die alle aus unterschiedlichen Kulturen stammen, um gemeinsam etwas zu tun. Zuletzt hat die Frauengruppe im Arthaberpark einen
Es ist noch nicht lange her, dass die Glücksforschung - einst rein philosophische Disziplin - auch für Ökonomen interessant wurde. Hinter dem jungen Interesse steckt eine andere Frage, nämlich: Wie lässt sich gesellschaftlicher Fortschritt messen? Traditionell wird dafür das Bruttoinlandsprodukt (BIP) als Indikator herbeigezogen. Das kann die Frage aber nur bedingt beantworten. Denn wenn etwa die Verteilung der Wirtschaftsleistung ungleich ist, kann man von einem hohen BIP noch lange nicht auf hohen Wohlstand oder gar Zufriedenheit in der Bevölkerung schließen. Verwendet wird das BIP
Wie liest man die Armutsstatistik richtig? Steigt die Armut in
unserem Land, oder wird Österreich absichtlich arm gerechnet? Darüber
diskutieren Matthias Till, Armuts-Experte der Statistik Austria, und
der Wirtschaftspublizist Michael Hörl.
Der querdenkende, schwedische Ökonom Micael Dahlén wird in seiner Heimat als "Marketing-Guru“ gefeiert. Seine unkonventionelle Zeitgeist-Analyse ist nun auf Deutsch erschienen.Micael Dahlén war erst 34, als er 2008 einen Lehrstuhl an der Stockholm School of Economics annahm. Damit war er der jüngste Professor Schwedens. Heute ist er einer der einflussreichsten europäischen Marketing-Forscher und Bestseller-Autor. Sein Buch "Nextopia“ ist nun auf Deutsch erschienen. Unsere Welt, analysiert er darin, ist radikal zukunftsgetrieben. Mit der FURCHE sprach er über neue Herausforderungen,
Warum die Chancen für neue Parteien heuer so gut stehen wie nie zuvor, ins Parlament aber trotzdem etablierte Parteien gehören, erklärt die Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle.Warum auch kleine Parteien die österreichische Politik nachhaltig verändern können, führt die Politikwissenschafterin Kathrin Stainer-Hämmerle im FURCHE-Gespräch aus.Die Furche: Ein Blick auf die Listen bei den Landtagswahlen in Niederösterreich und Kärnten und die Anzahl der Parteien, die bei der Nationalratswahl antreten wollen, hinterlässt den Eindruck, dass sich noch nie so viele neue Parteien aufs
Im Superwahljahr 2013 will eine neue Generation von Politikern den etablierten Parteien Konkurrenz machen. Ein Überblick.In einem sind sich alle einig: Die Zeit ist reif. "Wir verändern uns als Gesellschaft und Demokratie“, sagt Angelika Mlinar, 43."Die Krise dauert an und die derzeitige Politik hat keine Lösungen“, sagt Fayad Mulla, 32."Die Probleme der heutigen Gesellschaft sind zu komplex, um sie ein paar Wenigen zu überlassen“, sagt Mario Wieser, 27."Ich will Zuversicht und Lust in den depressiven Ort Politik zurück bringen“, sagt Matthias Strolz, 39.Mlinar und Mulla, Wieser
Die erste Europäische Bürgerinitiative unter österreichischer Leitung ist auf dem Weg - auch, weil die Initiatoren alle bürokratischen Hindernisse meistern.Die gute Nachricht kam per Email. Am 14. Jänner benachrichtigte die Europäische Kommission Klaus Sambor, dass der Antrag zur Registrierung der Bürgerinitiative angenommen wurde. Die Freude war groß, genau wie der Emailverteiler, an den die Neuigkeit weitergeleitet werden wollte. Schließlich musste ein europaweites Netzwerk darüber informiert werden, dass der gemeinsame Traum vom Bedingungslosen Grundeinkommen ein bisschen
Was, wenn die Regierungsverhandlungen zwischen der ÖVP und den Grünen vor zehn Jahren nicht gescheitert wären? Ein Konjunktiv.Zehn Jahre ist es her, dass in Österreichs bürgerlichen Herzen eine neue Sehnsucht aufflammte. Seit der Nationalratswahl 2002 war eine schwarz-grüne Regierung erstmals eine mathematische, ab Februar 2003 auch eine politische Option. Nach vier Sondierungsrunden nahmen ÖVP und Grüne Sondierungsverhandlungen auf. Eine Woche lang wurde unter strikter Geheimhaltung verhandelt - begleitet von großem internationalem Interesse. "Heiliges Experiment“ nannte die
Als Schwerpunktland der Entwicklungszusammenarbeit wird Moldau von Österreich nicht nur finanziell unterstützt. Wie das funktioniert, erklärt Sozialattaché Georg Reibmayr.Drei österreichische Sozialattachés gibt es in Südosteuropa, einer davon ist in der Republik Moldau stationiert: Georg Reibmayr wurde vor mehr als zwei Jahren vom Sozialministerium nach Chisinau entsandt, um dort das Know-How im Sozialbereich zu verbessern.Die Furche: Wo sehen Sie die größten sozialen Probleme?Georg Reibmayr: Seit der Wende ist die soziale und ökonomische Situation in Moldau generell angespannt. Die
200.000 Schüler in Österreich haben eine andere Muttersprache als Deutsch. Wie das Bildungssystem darauf reagieren soll, ist umstritten. Ein Wettbewerb zeigt, wie man Mehrsprachigkeit auch behandeln kann."Mein Name ist Aynur“. Mehr konnte das Mädchen an seinem ersten Schultag in Wien nicht sagen. Im Kindergarten hat Aynur nur mit türkischen Kinder gespielt, zu Hause wurde nur Türkisch gesprochen. Als die Lehrerin sie in der ersten Schulwoche an die Tafel rief, verstand Aynur nur ihren eigenen Namen. Eine Freundin, die ein bisschen Deutsch konnte, übersetzte für sie.Heute, sechs Jahre
Nach der US-Wahl trafen sich die Kampagnenmanager, um ihre Strategien zu analysieren. Was sich österreichische Parteien davon abschauen können.Ein depressiver Schock. So beschreibt Christian Scheucher das Gefühl, das er regelmäßig verspürt, wenn er aus den USA nach Österreich zurückkommt. Auch diesmal machte es sich bemerkbar: Als einziger Nicht-Amerikaner nahm der österreichische Politikberater, Lobbyist und Ex-ÖVP-Mitarbeiter im Dezember an der "Campaign Decision Makers Conference“ der Harvard Universität teil. Alle vier Jahre treffen dort ein paar Wochen nach der US-Wahl
Zwei Fremdenverkehrsorte, zwei Flüchtlingskulturen: Bad Leonfelden und Altmünster standen vor der gleichen Frage - und gingen komplett unterschiedlich damit um. Eine Tour.Als Mehdi den ersten Ton auf der Gitarre spielt, sind alle still. Hinter ihm steht ein aufgeputzter Christbaum, vor ihm sitzt sein elfjähriger Sohn Sina. Daneben der 27-jährige Mohsen und Maria, ebenfalls 27. Auch der 26-jährige Romin ist mit seinen Eltern in den Aufenthaltsraum gekommen. Sie alle stammen aus dem Iran, aber kennengelernt haben sie sich in Altmünster. Jeden Nachmittag setzen sie sich zusammen und
Volksbefragung, Landtagswahlen, Nationalratswahl: 2013 jagt ein Wahlkampf den anderen. Die politischen Karten werden im nächsten Jahr ganz neu gemischt.Sollen Teile der Gesundheitsversorgung privatisiert werden? Sollen allgemeine Studiengebühren eingeführt, Kapital und Vermögen höher besteuert werden? Mit Fragen wie diesen werden sich die Österreicher im nächsten Jahr noch intensiver beschäftigen müssen als bisher. Im Monatsrhythmus werden sie 2013 an die Urnen oder auf die Bezirksämter gebeten. Die Wiener dürfen bei einer Volksbefragung sogar ihre Meinung zu Olympia 2028 abgeben.
An den Weltuntergang glaubt Jørgen Randers nicht, dafür rechnet er mit einer Klimakatastrophe. Der Norweger wagt eine Prognose für die nächsten 40 Jahre.Die letzten 40 Jahre hat Jørgen Randers damit verbracht, sich Sorgen um die Zukunft des Planeten zu machen. 1972 entwarf der - damals als junger Ingenieur am renommierten Massachusetts Institute of Technology - zwölf Szenarien für die Zukunft. Das Buch "Grenzen des Wachstums“ wurde ein Beststeller. Jetzt, mit 67, wagt der norwegische Professor noch einmal den Blick in die Zukunft. In seinem neuen Buch zeichnet er ein konkretes Bild
Weil sie mit mutmaßlichen Terroristen in Äthiopien zu tun hatten, wurden zwei schwedische Reporter selbst wegen Terrorismus zu elf Jahren Haft verurteilt. Im September kamen sie frei.Einen Tag bevor der Fotograf Johan Persson (30) und der Journalist Martin Schibbye (32) mithilfe einer Gruppe Oppositioneller die Grenze nach Äthiopien überquerten, wurden diese von der Regierung zur "terroristische Organisation“ erklärt. Weil sie Kontakt mit ihnen hatten, wurden die schwedischen Journalisten eingesperrt. Erst diesen September - nach 438 Tagen - kamen sie frei. Auf Einladung von "Reporter
Dass gemeinnützige Organisationen das Alltagsleben vieler Menschen massiv verbessern, ist offensichtlich. Dass sie sich auch positiv auf die Wirtschaft auswirken, bestätigt jetzt eine Studie der Wiener Wirtschaftsuniversität. Deren NPO-Kompetenzzentrum hat eben gemeinsam mit der neu gegründeten "Interessenvertretung Gemeinnütziger Organisationen“ (IGO) einen ersten "Lagebericht zur Zivilgesellschaft in Österreich“ präsentiert. Das Ergebnis: Obwohl der Bedarf und die Anforderungen an NPOs stetig steigen, sind viele Organisationen von Kürzungen der öffentlichen Finanzierung
Die Bundesländer müssen ihr Versprechen halten und bis Monatsende 1000 Asylwerber aus Traiskirchen aufnehmen. Das kommt viel zu spät - und gleichzeitig zu schnell. Die Bedürfnisse der Flüchtlinge spielen dabei keine Rolle.Vor einem Monat hat die Regierung den Bundesländern das Versprechen abgerungen, bis Ende November 1000 Asylwerber aufzunehmen, die momentan im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen warten. Dieser Tage werden in ganz Österreich alternde Hotels und leer stehende Pensionen in Flüchtlingsquartiere umfunktioniert. Ein Problem scheint gelöst, doch neue tauchen auf. Denn
Am Sonntag wählt Graz. Der erste Platz wird an die ÖVP gehen, sonst ist vieles offen. Auch die Piraten rechnen mit ihrem Einzug in den Gemeinderat.In den letzten Wochen sind Philip Pacanda, Oberpirat in Graz, und seine Kameraden mit ihrer Schatzkiste durch die Stadt gezogen. "Wollen Sie Ihr Steuergeld zurück?“, fragten sie Passanten. "Danke, hab’ ich schon“, antworteten die oft automatisch und gingen weiter. Bis die Frage sich setzte, sie sich umdrehten, und nachhakten. "Dann sind wir ins Gespräch gekommen“, erzählt Pacanda. Über Politik, von der die Menschen angeblich gar nichts
Alle sieben Jahre gibt sich die EU ein neues Budget, jedes Mal gibt es Streit. Doch noch nie waren die Verhandlungen so kompliziert wie heuer.Auf den ersten Blick geht es um viel Geld: Zwischen 130 und 140 Milliarden Euro wird der EU-Haushalt im nächsten Jahr ausmachen.Auf den zweiten Blick ist es gar nicht so viel: "140 Milliarden Euro im Jahr sind nicht einmal doppelt so viel wie der österreichische Haushalt“, rechnet Walter Grahammer, Botschafter an der Ständigen Vertretung Österreichs in Brüssel beim FURCHE-Besuch vor.Trotzdem wird erbittert darum gestritten, wie der gemeinsame
1500 österreichische Spender finanzieren über Patenschaften ein Regionalentwicklungsprojekt in Zentralburma. Landwirtschafts-, Bildungs- und Gesundheitsprogramme erwecken die Trockenzone des Landes zu neuem Leben.Erdnüsse und Sesam. Diese Pflanzen, das wussten die Bauern, wachsen auf ihrem trockenen Boden. Mehr nicht. Bohnen, Hirse oder sogar Reis? Als A One ihnen zum ersten Mal davon erzählte, lachten sie ihn aus. "Wofür hältst du dich?“, fragten sie ihn: "Bei uns geht das doch nicht.“ A One kam trotzdem wieder in ihr Dorf. Erklärte es ihnen noch einmal, legte ein Musterfeld an.
Harald Friedl begleitet den Friedensprozess in Myanmar. Die FURCHE traf den Österreicher in Yangon und sprach mit ihm über die Öffnung des Landes.Die Europäische Union unterstützt die Entwicklung in Myanmar unter anderem mit der Etablierung eines "Friedenszentrums“. Harald Friedl ist als Leiter des Myanmar-Büros des schwedischen "Instituts für Sicherheits- und Entwicklungspolitik“ in dessen Aufbau involviert.Die Furche: In den vergangenen Wochen flohen Zehntausende Menschen - vor allem Angehörige der muslimischen Minderheit Rohingya - vor gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen
Vor drei Jahren wurde William E. Kennard als US-Botschafter für die Europäische Union nach Brüssel entsandt. In der Wahlnacht lud er zum "Election Breakfast“ ins Brüsseler Rathaus.Die Furche: Es ist 4.30 Uhr und es scheint, Präsident Obama hat die Wahl gewonnen. Wird das die Beziehungen der USA zur EU beeinflussen?William E. Kennard: Die Kooperation wird noch enger werden. Schon während der aktuellen Amtszeit haben wir sehr eng mit Europa zusammengearbeitet: Außenpolitisch haben wir fast deckungsgleiche Prioritäten und ökonomisch haben wir die Beziehungen stark vertieft. Unsere
Renate Winter hat sich auf allen Kontinenten für die Umsetzung der Kinderrechte engagiert.Jetzt kandidiert sie als erste Österreicherin für das UNO-Komitee für das Recht des Kindes.Das Gespräch führte Veronika DolnaSeit Jahren kämpft Renate Winter für Kinderrechte - als Jugendrichterin, Beraterin internationaler Regierungen bei der Umsetzung der UN-Konvention oder Richterin am Internationalen Strafgericht in Sierra Leone. Jetzt kandidiert sie als erste Österreicherin für einen Sitz in der UN-Kommission für Kinderrechte.Die Furche: Das UN-Komitee hat seine Beobachtungen über
Wenn die Ukraine am Sonntag, 28. Oktober, ein neues Parlament wählt, wird einer von vier Wählern zu Hause bleiben. Dabei sollte für jeden politischen Geschmack etwas dabei sein. Auswahl wird es auf den Stimmzetteln jedenfalls genug geben. 6.000 Kandidaten wurden registriert, die in 22 Parteien um die 450 Sitze ringen. Die "Partei der Regionen“ von Präsident Wiktor Janukowitsch ist dabei, das Oppositionsbündnis unter Julija Timoschenko, ein Abkömmling der Sozialdemokratischen Partei, die Kommunistische Partei, die ultranationalistische "Freiheits“-Partei - und ein
Keiner UN-Konvention sind so viele Länder beigetreten, wie der Kinderrechtskonvention: Außer die USA und Somalia haben alle UN-Mitgliedsstaaten sich der Umsetzung von Kinderrechten verschrieben. Ob das tatsächlich passiert, wird alle fünf Jahre vom Kinderrechte-Ausschuss der internationalen Staatengemeinschaft überprüft. Heuer war Österreich dran. Die "Abschließenden Beobachtungen“ des Komitees, die auf Berichten von nichtstaatlichen Kinder- und Jugendorganisationen, Kinder- und Jugendanwaltschaften und Vertretern unterschiedlicher Ministerien basieren, werden gerade im
Bis zu 100.000 Menschen leben und arbeiten ohne Papiere in Österreich. Das Problem wirft Fragen auf, auf die die Politik keine Antworten findet.Am wichtigsten war für Aurica Grecu, dass sie niemandem auffiel. Wenn sie in die Arbeit fuhr, in Privatwohnungen, wo sie die Bäder putzte und die Betten überzog, hatte sie immer einen Fahrschein dabei. Bei Rot ging sie nie über die Straße. Und wenn sie unterwegs war, telefonierte sie nicht in ihrer Muttersprache. "Das Leben als Illegale ist sehr schwer“, sagt die Moldawierin: "Ich hatte immer Angst.“Sieben Jahre lebte sie ohne Papiere in
Am Freitagabend geht’s in St. Pölten noch lustig zu: Im Veranstaltungszentrum VAZ findet die Lange Nacht des Kabaretts statt. Am Samstag- vormittag wird es in den selben Hallen schon ernster zugehen: Die SPÖ begeht ihren Bundesparteitag. Es ist der letzte vor der nächsten Wahl, der letze, bei dem sich Bundeskanzler Werner Faymann, der sich als Obmann der Wiederwahl stellt, Rückendeckung von den Genossen holen kann. Es ist der letzte Parteitag, an dem er seine Truppe kollektiv auf die inhaltliche Stoßrichtung des nächsten Jahres einschwören kann - unf sie ihn. 638 Delegierte, 32
Was kann ein bedingungsloses Grundeinkommen? Darüber streiten Ronald Blaschke, Sprecher des deutschen Netzwerks Grundeinkommen, und Barbara Kolm, Präsidentin des neoliberalen Hayek-Instituts.Ein existenzsichernder Betrag, den man ohne Bedürftigkeitsnachweis oder Arbeitszwang jeden Monat überwiesen bekommt - das ist die Idee vom bedingungslosen Grundeinkommen. Ist das ein naiver Traum von bezahlter Faulheit, oder eine ernsthafte Perspektive für emanzipative Politik des 21. Jahrhunderts? Der FURCHE-Schlagabtausch zeigt: Bei der Antwort auf diese Frage gerät man schnell in Grundsätzliches
Ein Leben in ständiger Angst und Familien, die an der Trennung zerbrechen: Ein neuer Film dokumentiert die Auswirkungen von illegaler Arbeitsmigration.Das erste Mal war Ed Moschitz 2004 in Moldawien. Für eine ORF-Reportage reiste der Journalist ins kleine Dorf Cociulia, wenige Kilometer von der rumänischen Grenze entfernt. Dort besuchte er die Schule, die Lehrerin stellte jedes Kind mit Namen vor - und mit dem europäischen Land, in dem seine Mutter arbeitete. "Dorf ohne Mutter“ hieß die Reportage, die den Beginn einer jahrelangen Recherche markiert, deren Ergebnis ab Freitag im Kino zu
Wenn diese Zeilen erscheinen, wird Beatrice Achaleke bereits in London sein. Sie wird ein Gala-Kleid anziehen, ein Taxi zum Hotel Savoyen nehmen und an der festlichen Zeremonie teilnehmen. Wahrscheinlich wird sie ein bisschen nervös sein. Beatrice Achaleke ist bei der Verleihung des "European Diversity Award 2012“ am Donnerstag nämlich nicht bloß als Gast geladen. Unter mehr als 500 Einreichungen wurde sie ausgewählt und für die Shortlist nominiert. Mit sieben anderen Kandidaten - Politikern, Sportlern, Polizisten - teilt sie die Chance auf die Auszeichnung "Hero of the Year“.Der
Eine Daseinsprämie für alle wird von Befürwortern eines bedingungslosen Grundeinkommens gefordert. Ist es mehr als eine charmante Sozialutopie?Die Idee ist einfach: Jeder Mensch, egal ob Mann oder Frau, alt oder jung, arm oder wohlhabend, bekommt monatlich Geld vom Staat überwiesen. Ohne dafür arbeiten zu müssen. Oder gearbeitet zu haben. Oder Kinder bekommen oder sonstige Leistungen erbracht zu haben. Das bedingungslose Grundeinkommen ist eine lebenslange Rente, von Geburt an: Eine Daseinsprämie, die jeder kriegt, einfach weil er auf der Welt ist. Das klingt für viele erstmal
Seit zwei Jahren ersetzt die Mindestsicherung die alte Sozialhilfe. Aber nur die Hälfte der Menschen, die Anspruch hätten, sucht auch darum an.Es ist schon ein paar Jahre her, dass eine Frau zum Sozialamt ging, um damals noch um Sozialhilfe anzusuchen. Die Frau, das wusste man, war alkoholkrank. "Du kriegst nichts“, sagte man ihr am Amt, "du versäufst das ja eh nur.“Mit der Einführung der Mindestsicherung im September 2010 wollte man diese Art von Willkür aus der Vollzugspraxis nehmen. Ein österreichweites Gesetz sollte die je nach Bundesland unterschiedliche Sozialhilfe
Wenn Doris Hummer in den nächsten Tagen ihr erstes Kind auf die Welt bringt, wird sie deutlich schlechter dran sein, als die Frau, die im Kreißsaal neben ihr entbindet. Die wird nach der Geburt nämlich Kindergeld überwiesen bekommen, pünktlich jeden Monat, bis zu drei Jahre lang. Hummer hingegen wird gar nichts bekommen.Doris Hummer, 39, sitzt für die ÖVP in der oberösterreichischen Regierung und ist die erste Landesrätin Österreichs, die während ihrer Amtszeit Mutter wird. Seit Montag ist sie in "Karenz“, heißt es. Aber: Karenz für Politikerinnen, das gibt es nicht. Nicht
Seine Bücher erzählen vom Jungsein in der Slowakei, seine Artikel beleuchten gesellschaftliche Entwicklungen. In Bratislava teilt Michael Hrovecky seine Beobachtungen mit der FURCHE.Als der Eiserne Vorhang fiel, war Michal Hrovecky 13 Jahre alt. Heute ist er 35 und der zurzeit erfolgreichste Autor der Slowakei. Am Donauunfer erzählt er, warum er Protest unterstützt und was seine Generation von der nachkommenden unterscheidet.Die Furche: In Ihrem letzen Roman "Tod auf der Donau“ ist Ihre Hauptfigur, Martin Roy, ein literarischer Übersetzer. Weil das Übersetzen zum Leben nicht reichte,
Mit Schleppern kam der Sudanese Amir al-Amin 1990 nach Österreich. Jetzt hat er die Staatsbürgerschaft. Den turbulenten Weg dorthin dokumentiert er in einem Buch.Amir al-Amin ist islamischer Religionslehrer, Seelsorger und Vorbeter in einer Moschee in Klagenfurt. Im Jahr 1990 kam der gebürtige Sudanese nach Österreich. Als er fast zwanzig Jahre später auch auf dem Papier Österreicher werden wollte, wurde sein Fall zu einem zermürbenden Politikum. Über seine Erfahrungen erzählt er in seinem neuen Buch und im Gespräch mit der FURCHE.Die Furche: Sie sind 1990 nach Österreich gekommen.
Die Kärntner Parteien wechseln ihre Obmänner derzeit beinahe so oft wie Kurt Scheuch seine Halstücher. Warum sich noch viel mehr ändern muss, skizziert ein wütender Polit-Aktionist.Auf Scheuch folgt Scheuch - wer schon vor der Machtübergabe an der Kärntner Regierungsspitze unzufrieden mit den Verhältnissen im Land war, tobt jetzt erst recht. Einer der aktivsten Kritiker ist der Klagenfurter Unternehmer und Autor Franz Miklautz. Im FURCHE-Gespräch geht er mit seinen Landsleuten hart ins Gericht.Die Furche: Mitte Juli haben Sie einen Flashmob organisiert und Uwe Scheuch zum Rücktritt
Im Juli 2014, das weiß Familie K. schon jetzt, wird sie schick zum Essen ausgeführt. Dann nämlich wird die Tante ihren letzten Arbeitstag haben - endlich! - und eine Pensionierungs-Party spendieren, in einem Restaurant, das schon lange ausgewählt ist. Jetzt gilt es nur noch, 730 Tage minus 104 Sonntage minus 104 Samstage minus 50 Tage Urlaub minus 22 Feiertage zu überstehen, bis - endlich ! - der angenehme Teil des Lebens beginnt. Dann soll gegärtnert werden, gereist, dann werden - endlich! - die Stresskilos weggeradelt. Dass die Tante ihre Pläne verwirklicht, ist statistisch gesehen
Während der Nationalrat Sommerpause macht, formiert sich unter dem Namen "IG Demokratie“ ein Club von politischen Visionären. Ihr Ziel: einmischen, und so die Regeln ändern.Der Ruf nach einer Demokratiereform in Österreich ist heuer aus vielen Ecken - bis hinauf zum Präsident des Verfassungsgerichtshofes - zu hören. Anfang Juli haben SPÖ und ÖVP das Thema erstmals auf Regierungsebene diskutiert. Was manche als Teilerfolg feiern, greift anderen längst nicht weit genug. Denn demokratische Politik, sagen sie, beginnt nicht erst hinter den Türen des Parlaments."Eine Demokratiereform
Axel Cäsar Springer wäre heuer hundert Jahre alt geworden. Der Zeitungsverleger polarisiert noch immer. Neue Bücher arbeiten sein Vermächtnis ab.Mehr als vier Jahrzehnte ist es her, dass Springer-Medien die 68er mit publizistischen Wasserwerfern bekämpften, dass Demonstranten den Verlag stürmen wollten und die RAF einen Anschlag auf das Hambuerger Verlagshaus verübte. Vieles hat sich seitdem geändert, doch die polarisierende Wirkung Axel Springers ist auch im Jahr seines hundertsten Geburtstags geblieben.Ein differenzierteres Bild des Medientycoons zeichnen zwei neue Bücher. Der
Helmut Kohl gab den Anstoß: Auf seine Bitte stieg Petra Roth, damals Mitglied im Hessischen Landtag und Parteivorsitzende der Frankfurter CDU, in den Wahlkampf. Im Jahr 1995 forderte sie den amtierenden Oberbürgermeister von Frankfurt, Andreas von Schoeler (SPD), heraus - und hängte ihn mit Leichtigkeit ab. Ihre Bodenständigkeit und ihr erdiger Charme, las man später, ebneten ihr den Weg an die Spitze der Stadt. Der Wahltriumpf wiederholte sich 2001 und 2007. Seit 1995 ist Petra Roth Oberbürgermeisterin von Frankfurt, am 30. Juni hat die 68-Jährige ihren letzten Tag im Amt. Sie selbst
Unter Obsorgestreitigkeiten leiden alle Familienmitglieder. Eine Mutter, ein Vater und eine Tochter teilen ihre Erfahrungen.Nicht immer ist es so dramatisch wie bei Oliver: Anfang April wurde der Fünfjährige von seinem Vater vor dem Kindergarten abgepasst, der Mutter aus der Hand gerissen, und nach Dänemark gebracht. Beiden Elternteilen war in ihrem Land das Sorgerecht zugesprochen worden. Seither beschäftigt der Fall nicht nur die Medien, sondern vor allem Behörden, Anwälte und Gerichte in beiden Ländern. Zurzeit ist Oliver bei seinem Vater in Dänemark.Auch, wenn es nicht immer so
Österreich soll ein neues Familienrecht bekommen. Warum das nötig ist, und wie es Obsorgekonflikte verhindern soll, erklärt Familienrichterin Doris Täubl-Weinreich.In der Arbeitsgruppe zum Entwurf für ein neues Familienrecht machte Doris Täubel-Weinreich das, was sie am besten kann: Vermitteln, diesmal zwischenVätervereinen und Frauenvertreterinnen. Im FURCHE-Gespräch erklärt die Familienrichterin und Vorsitzende der Richtervereinigung für Familienrichter, warum es beim Familienrecht Veränderungsbedarf gibt.Die Furche: Wenn es eine PISA-Studie zum Familienrecht gäbe: Wo wäre
Rund um den Weltflüchtlingstag am 20. Juni wird viel über Asylwerber gesprochen. Ohne Anlass sind Flüchtlinge auf der politischen Agenda derzeit aber ein Randthema. Das darf nicht über Mängel im Asylwesen hinwegtäuschen.Um das Thema Asyl ist es in Österreich in den letzten sechs Monaten erstaunlich ruhig geworden. Es gab keine medial transportierten Abschiebe-Skandale, nur wenig politische Law-and-Order-Profilierung. Überhaupt gab es so gut wie keine öffentliche Diskussion über Flucht und Asyl. Das Parlament wird zwar voraussichtlich noch vor dem Sommer die Zustimmung zum neuen
In einem Gymnasium in Eisenstadt fand die Zentralmatura schon heuer statt. Ist sie schwieriger, leichter, fairer? Ein Blick in die Zukunft der Reifeprüfung.Auf den Schulgängen herrscht Hochbetrieb, doch im Festsaal ist es mucksmäuschenstill. Das Prüfungskomittee sitzt schon bereit. Pünktlich um 7:45 wird Maximilian Bauer aufgerufen. Er steht vom Vorbereitungstisch auf, streicht sich den Maturaanzug glatt und nimmt vor dem Lehrergremium Platz. Vor ihm steht eine Uhr. Fünf Minuten hat er Zeit, der ganze Saal hört ihm zu. Fünf Minuten lang muss er einen Monolog führen zu einem Thema, das
Auch wenn es sich anders anfühlt: Nie ging es Pensionisten so gut wie heute, besagt eine neue Studie der OECD. Für Rentner der Zukunft gilt das nicht: Alle werden länger arbeiten müssen - und deutlich weniger Pension bekommen.Der Bildschirmschoner von Wolfgang Mazal, Österreichs führendem Arbeits- und Sozialrechtler, zeigt einen kiefernüberzogenen Strand vor ruhiger See. Fünf Tage nachdem er das Foto aufgenommen hat, war diese Idylle zerstört. Im März 2011verwüstete der Tsunami die japanische Stadt Sendai, die Mazal kurz davor besucht hatte. "Auf dem Bild sind die tektonischen
Durch Kooperationen könnten Spitäler zwei Milliarden Euro sparen. Ein Pilotprojekt zeigt, wie das funktionieren kann: Ein Arzt verlegt seinen Arbeitsplatz einmal pro Woche in ein anderes Spital - und nimmt seine Patienten mit.Jeden Mittwoch hängt Martin Frömmel, Primar im Wiener Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern, seinen weißen Arztkittel an den Nagel. Nach der Morgenvisite auf seiner Station setzt er sich ins Auto und fährt von Mariahilf in die Josefstadt. Der Mittwoch ist für den Kardiologen "Confra-Tag“.Am Mittwochnachmittag schlüpft Frömmel in einen blauen Kittel samt
Seit Jahren wird um ein neues Kinder- und Jugendhilfegesetz gerungen. Selbst in abgeschwächter Version kommt es nicht zur Einigung. Der Grund dafür: Geld.Ein Wuzzler und Basketballkorb, ein Zelt zum Verstecken und therapeutische Handpuppen: Im Kinderschutzzentrum "die möwe“ in Wien gibt es allerlei bunte Eisbrecher, die helfen sollen, Vertrauen aufzubauen. Die Kinder und Jugendlichen, die hier mit dem Puppenhaus spielen oder Körbe werfen, sind alle Opfer von physischer, sexueller oder psychischer Gewalt. Sie kommen zur Beratung, zur Psychotherapie oder zur psychosozialen Unterstützung
Hubert von Goisern hat sich mit knapp 60 noch einmal neu erfunden. In der FURCHE erzählt er vom Gefühl, nicht zu wissen wie‘s weitergeht, seinem Ideenkatalog und vom Jodeln in Grönland.In der österreichischen Musiklandschaft ist Hubert von Goisern seit Jahrzehnten eine Fixgröße. Doch erst letzen Herbst landete er mit "Brenna tuat’s guat“ einen Nummer-eins-Hit. Seitdem tourt er unermüdlich durch den deutschsprachigen Raum. Für ein Gespräch mit der FURCHE fand er trotzdem Zeit.Die Furche: Vor Ostern haben Sie eine Tourpause eingelegt und eine Woche in Grönland verbracht.
Alexander Janda, Geschäftsführer des Integrationsfonds, stellt der Integrations-Realität in Österreich eine ernste Diagnose.Alexander Janda ist Geschäftsführer des Österreichischen Integrationsfonds und legt dieser Tage einen pointierten Essay vor. Mit der FURCHE sprach er schon vorab über die Praxis von Integrationsarbeit.Die Furche: Sie benennen eine Reihe von integrationspolitischen Baustellen. Welche ist die größte?Alexander Janda: Man kann Baustellen auch als Orte sehen, wo etwas aufgebaut wird. Gott sei Dank gibt es in Österreich in den letzten Jahren eine Fülle von
Zum 2. Mal findet am 27. April Österreichs größte Integrations- konferenz statt. Die Premiere hat bereits Früchte getragen.Alle Menschen sollen in einer Gesellschaft ihren Platz finden und die gleichen Chancen haben - so einfach klingt das Prinzip von Integration. Und trotzdem ist es oft schwierig umzusetzen. Auch, weil Integration keine Aufgabe ist, die man allein der Politik übertragen kann. Hier ist die gesamte Gesellschaft gefragt. Seit letztem Jahr gibt es deshalb für alle, die ihre eigene Verantwortung wahrnehmen wollen, einen Fixpunkt im Kalender: Den Österreichischen
Bildungscheu, integrationsunwillig und inkompatibel mit unseren Werten? Manchen Behauptungen über Migranten halten sich hartnäckig. Die FURCHE fragte bei Experten nach, was dran ist.Knapp 8,4 Millionen Menschen leben in Österreich, 970.000 von ihnen wurden nicht hier geboren. Dazu kommen noch rund 415.000 Menschen, deren Eltern im Ausland geboren wurden, die sogenannte "zweite Generation“. Und das ist gut so: Ohne Zuwanderung würde Österreich rasch schrumpfen. Im Jahr 2040 würden weniger als acht Millionen hier leben, 2075 nicht einmal mehr sechs Millionen.Das multikulturelle
Weltweit steigt die Jugendarbeitslosigkeit, Experten warnen vor einer verlorenen Generation. Auch in Österreiche stehen Jugendliche unter Druck.Ohne Ausbildung ist das Leben ein Dreck.“ Zu diesem Befund kommt eine junge Französin, die den "Dreck“ gerade lebt: Sie ist in einem Programm, das Schulabbrechern eine zweite Chance auf dem Arbeitsmarkt geben soll. Viele Spielraum gibt es dort derzeit nicht: Jeder fünfte Franzose unter 25 ist arbeitslos. Damit liegt Frankreich genau im europäischen Durchschnitt.Die Krise, von manchen schon als überstanden bejubelt, schlägt sich heftig auf dem