Der Marvel-Comic-Held "Spiderman" kämpft wieder - für seine große Liebe Mary Jane und gegen einen Bösewicht, der auch nette Seiten hat.
Das Leben eines Superhelden ist nicht leicht: Weil Spiderman (Tobey Maguire) immer für das Gute kämpft, kommt seine geheime Identität Peter Parker zu seinen Vorlesungen zu spät, verliert seinen Job, kann Verabredungen nicht einhalten, ist für seine große Liebe nicht verlässlich, sein ganzes Privatleben ist eine große Katastrophe. Als seine geliebte Mary Jane (Kirsten Dunst) einen anderen heiraten will, trifft Peter die Entscheidung, Spiderman aufzugeben und nur mehr er selbst zu sein.
Doch kaum beginnt er seine Sachen in Ordnung zu bringen, geht ein Experiment des Forschers Dr. Octavius (Alfred Molina) schief und anstatt der Menschheit erneuerbare Energie zu liefern, wird aus ihm der wahnsinnige Superschurke Doc Ock, der mit seinen vier mächtigen metallenen Tentakeln seine eigenen Ziele verfolgt. Wird Peter Parker wieder zu Spiderman, um gegen den Mann zu kämpfen, den er sehr geschätzt hat? Wie wird nun seine - und vor allem Mary Jane's - Wahl bezüglich ihrer Zukunft ausfallen?
Wie alle Marvel-Comic-Helden ist auch Spiderman/Peter Parker nicht der rein gute Held, der gegen rein böse Gegner kämpft. In diesem Universum haben Superhelden Zweifel und schwache Momente - und Superschurken sympathische Eigenschaften. Ist Peter Parker nicht genauso schlecht, wenn er Böses zulässt, und ist die Verzweiflung von Dr. Octavius nicht nachvollziehbar, wenn seine geliebte Frau in der Explosion seines Lebenswerkes umkommt? Was hier die Menschen in Gut und Böse unterteilt, sind nicht die Kräfte, die sie haben, sondern die Entscheidungen, die sie treffen.
"Spider-Man 2" ist folglich keine bloße Ansammlung von (gelungenen) Spezialeffekten, sondern lässt beim spinnenartigen Superhelden auch menschliche Ebenen erahnen.
SPIDER-MAN 2
USA 2004. Regie: Sam Raimi. Mit Tobey Maguire, Kirsten Dunst, james Franco, Alfred Molina, Rosemary Harris. Verleih: Columbia TriStar. 127 Min.
