Senior im Wunderland

Werbung
Werbung
Werbung

Roberto Benigni mutiert zur Holzpuppe Pinocchio -und konterkariert nostalgische Erinnerungen.

Kleines Bübchen, freches Bübchen... Das waren noch Zeiten, als die holzgeschnitzte Marionette als Zeichentrickfigur über den Bildschirm hüpfte. Wer sich jedoch erhofft, Roberto Benignis Werk würde nostalgische Gedanken an längst vergangene Tage erwecken, wird enttäuscht. Der italienische Starkomiker ("Das Leben ist schön"), der sich mit diesem Film einen Lebenstraum erfüllte, hält sich vielmehr strikt an die Vorlage Carlo Collodis, der mit seinem Roman über die zum Leben erwachte Holzpuppe vor 120 Jahren für Furore sorgte.

Auch wenn dem einen oder anderen der - vom Regisseur selbst verkörperte - Pinocchio auf Grund seiner körperlichen Reife etwas merkwürdig anmutet, ist dieses Kostüm- und Farbenspektakel doch nicht durch Zufall der erfolgreichste italienische Film aller Zeiten. Er vermag durch die Erschaffung einer Märchenwelt mit wunderschönen Landschaftsbildern Jung und Alt anzusprechen - auch wenn wie anno dazumal mit erhobenem Zeigefinger verdeutlicht wird, was mit Kindern geschieht, die nichts lernen wollen und lügen. In Pinocchio stecken eben nicht nur Freude, Abenteuer und das tobende Leben, sondern auch eine gute Portion Grausamkeit.

ROBERTO BENIGNIS: PINOCCHIO

Pinocchio

I/USA 2002. Regie: Roberto Benigni. Mit Roberto Benigni, Nicoletta Braschi, Carlo Giuffre. Verleih: Einhorn. 108 Min.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung