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Antikes Klangvergnügen

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Eine Verbeugung vor dem religiösen Bruckner war im Rahmen seines Festes die Aufführung von „La Rappresentazione di Anima e di Corpo" (Das Spiel von Leib und Seele), einer geistlichen Allegorie, Dichtung von Agostini Man-ni, Musik von Emilio de Cavalieri, in der Linzer Ursulinenkirche.

Das Landestheater Linz hatte diese Koproduktion mit dem Rruckner-haus und Musica Sacra als Jubiläumsfeier zur zehnten Aufführung einer Kirchenoper beim Rrucknerfest der Antike entsprechend ganz auf Schlichtheit ausgerichtet. Das Hauptanliegen galt einem möglichst originalen Klangbild, was auch ohne ein Spezialensemble für alte Musik beeindruckend gelungen ist.

Spiritus rector für den puristischen AVerkeinsatz war der Dirigent Ernst Dunshirn, ab 1997 Chordirektor an der Wiener Staatsoper. Er wählte die richtigen Bruckner-Orchester-Mitglieder und die externen Solisten, zudem entdeckte er den Kepler-Konsort von Andreas Lobeda als kompetente Interpreten für den bedeutenden Chorpart.

Nach Dunshirns Vorstellungen wurde auch die bewährte solistische Besetzung erstellt: Valentina Kutza-rova (Seele), Dean Ery (Körper), Stefan Berghammer (Verstand), der jeden Counter-Tenor vergessen ließ, William Mason (Guter Rat), Katar-zyna Rak (Lust), Leopold Köppl (Zeit und Welt), Donna Ellen (Schutzengel), Cheryl Lichter (Weltliches Leben).

Oskar Kravanja paßte seine auf Statik basierende Regie der Musik an. Ute Bergers Ausstattung des Kirchenraums als Bühne und die kontrastreichen Kostüme setzten auf die meditative Kraft.

Das in jeder Hinsicht einheitlich geglückte Klangvergnügen fand beifallsreiche Aufnahme.

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