6738745-1966_32_11.jpg
Digital In Arbeit

BEI ALLER UNKONVENTIONELLEN AUFFASSUNG

Werbung
Werbung
Werbung

Zeichnete Kurt Moldovan diese Prateransicht doch so „gegenständlich“, daß kaum Zweifel an der dargestellten Örtlichkeit aufkommen werden. Ob dies daher rührt, daß der bekannte Wiener Graphiker eben „auch nur eine ganz geringe Begabung zur Abstraktion besitzt“, wie — nach Hugo von Hofmannsthal — der Österreicher im allgemeinen, bleibe dahingestellt. Das schöne Bild ist dem im Verlag für Jugend und Volk erschienenen Buch von Robert Waissenberger: „Wien und die Kunst in unserem Jahrhundert" (Wien, 1965, 122 Seiten, Register, S 135.—) entnommen. 48 Photos (davon 12 farbige) von Zeichnungen, Gemälden, Plastiken und architektonischen Bauwerken ergänzen die sieben Kap'tel ausgezeichnet geschriebenen Textes zu einem wirklich instruktiven Werk über den Werdegang der Modernen in Österreichs Hauptstadt. Man wird von Klimt bis zu den phantastischen Realisten, von Schiele bis Absolon, von Otto Wagner bis Roland Rainer und von Hanak bis Hrdlicka keinen bekannten Namen vermissen. Das auch äußerlich ansprechende Buch müßte imstande sein, am Beispiel des Wiener Kunstgeschehens seit 1900, den scheinbaren Bruch zwischen alter und neuer Kunst auch dem interessierten Laien als eine in Wirklichkeit ganz natürliche Entwicklung begreiflich zu machen.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung