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Mit Ernst und Charme

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Zwei Konzerte der Wiener Sängerknaben im Theater an der Wien belebten die Sommerspielzeit in einem aparten Sinn. Sie sangen, das eine Mal unter Hermann Furthmoser, das andere Mal unter Uwe Mund, Chöre von Palestrina, Mozart, Schubert, Schumann und Johann Strauß sowie von Krenek, Kubizejc und Kodälv. -Cie interessantesten zeitgenössischen Kompositionen waren zweifellos M die „Fünf Gebete ‘äbe’r’ des Pater Hotter als Cantus firmus” von Ernst Krenek (anspruchsvoll für Ausführende und Zuhörer, doch von großer Klarheit der Linien) und die in beiden Konzerten (im zweiten unter Uwe Mund besser) gelungenen) „Bergnächte” von Zöltan Kodäly. So eindrucksvoll (trotz gelegentlicher Intonationsschwankungen) der Chorgesang der Knaben stets von neuem ist — die Wiener Sängerknaben sind in Wien nicht allzu oft zu hören —, die unmittelbarste und populärste Wirkung erreicht ihr Theaterspiel, ohne das sie daher selten ein Konzert geben. Diesmal spielten (und sangen) sie die „Hochzeit bei Laternenschein” von Jacques Offenbach und das Türkenoperchen „Abu Hassan” von Carl Maria von Weber. Die kindliche Natürlichkeit ihres Spiels und die Kunst ihres Singens ergeben ein bestrickendes und charmantes Air, dem sich niemand entziehen kann. Sowohl Solisten als Ensembles waren enorm bei der Sache, Inszenierung und Kostüme von Ilka Peter trugen das ihre dazu bei, um den Erfolg vollkommen zu machen. Das Publikum, zum Großteil aus Fremden bestehend, amüsierte sich köstlich.

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