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Neue Saat

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Diskussion und Besinnung auf die nächsten Ziele der Hausmusikbewegung tat not. Das hat die Tagung der Arbeitsgemeinschaft der Musikerzieher Österreichs in der „Stadt der Neunten” erwiesen. Es galt, alte und neue Musik in der Wiedergabe durch Hausmusikkreise zu erproben; es galt, in Referaten und Besprechungen Ansichten führender Männer der musikalischen Erneuerungsbewegung zu hören und zu prüfen; es galt schließlich, den im einzelnen wohl geschärften Blick auf gesamtösterreichische Verhältnisse des Musikschaffens sowie des nachschöpferischen Flausmusikschaffens auszuweiten.

Im Eröffnungsabend des von Franz Pandion geleiteten Collegium musicum B a- den begegnete man dem „Weihnachtsbüchlein” Joseph Lechthalers, das uns in Wien nicht vorenthalten werden möge. Den Eröffnungseffekt krönte eine vom Orgelstil beeinflußte Klaviertoccata Viktor Dostals (Baden). Innerhalb der Darbietungen von insgesamt 22 Spielgemeinschaften aus allen Ländern Österreichs fanden sich eine neue „Musik für Blockflöten” von Karl Schiske, traditionsgebundene Klaviervariationen Kanetscheiders, romantische Lieder Röhrlings und Färbers neben der Geigen-Klavier-Sonate Hindemiths. Die Uraufführungsreihe der zur Drucklegung bestimmten Werke aus dem Hausmüsikwett- bewerb bot besetzungsmäßig und stilistisch ebenso unterschiedliche wie durchwegs könnerische Werke. Des burgenländischen Altmeisters Rudolf K 1 a f s k y s Messe erklang in der Stadpfarrkirche unter Biegler. Wertvolle Referate ließen Männer der Praxis ebenso zu Wort kommen wie verdienstvolle Organisatoren und Künder des Hausmusikgedankens.

Ein großer Schritt vorwärts ist getan. Es obliegt der Arbeitsgemeinschaft der Musikerzieher Österreichs und dem hinter ihr als Förderer stehenden österreichischen Bundesverlag, die Resultate, aber auch die Einzelheiten dieses denkwürdigen Drei-Tage- Treffens vor den Toren Wiens zu verwerten. Die Erkenntnisse dieser Tage müssen in das kleinste Dorf unserer österreichi- chen Heimat dringen, damit all das Saatgut aufgehen kann.

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