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Prestissimo a la Cimarosa

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Zum Abschluß der Schtoetzinger Festspiele gastierte das Teatro Mas-simo aus Palermo mit Cimarosas „Die heimliche Ehe“, jener Opera buffa, die bei ihrer Uraufführung 1792 in Wien gleich am selben Abend wiederholt werden mußte. Heute ist der Name Cimarosa leider nur wenigen ein Begriff, obwohl einige seiner Werke zusammen mit Mozarts „Cosi“ und „Figaro“ als bedeutendste Buffo-Opern ihrer Zeit gewertet werden müssen.

Ähnlich wie die Komödien des 18. Jahrhunderts, etwa die Werke Gozzis, steht auch die „Heimliche Ehe“ noch ganz in der Commedia-delParte-Tradition: sie verlangt typenmäßige Charakterisierung und turbulente szenische Aktion. Mario Missirolis Inszenierung, unterstützt durch Maurizio Monteverdes Bühnenbild, das durch einen Drehmechanismus blitzschnellen Szenenwechsel gestattete, entsprach ganz diesen Forderungen. Während bei gelegentlichen Aufführungen“ dieses Werkes in Deutschland immer die Bearbeitung von Hans Stüwe zugrundegelegt wird, die neben zahlreichen Kürzungen auch die Secco-Rezitative in Prosa auflöst, spielten die Italiener hier in Schwetzingen die Originalfassung. Nur in dieser Form sind Parlieren im Prestissimo-staccatissimo, rasende Schnelligkeit mimischen imd gestischen Agierens und komische Charakterstudien möglich und die Solisten, allen voran Cecilia Fusco von der Scala, ferner Gutseppe Baratti, Adriano Martino, Anna Maria Rotas, Sesto Bruscantini und Paolo Washington überboten darin einander. Franco

Capuana leitete das Ensemble und das Orchester des Süddeutschen Rundfunks mit Stilempflnden und Schwung.

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