7132675-1997_33_13.jpg
Digital In Arbeit

Wichtige Impulse

Werbung
Werbung
Werbung

Die Leistungsbilanz, die das Trio der Internationalen Tanzwochen Wien, Karl Regensburger, Ismael Ivo und Andree Valentin diesem Sommer vorweisen können, ist beeindruckend. 20.000 Besucher, bei einer Auslastung von nahezu 100 Prozent, strömten zum Performancefestival „Im Puls Tanz”, und an die 3.200 Tanzbegeisterte lockte das breite Seminarangebot von Steptanz, Flamenco, Körperintegration für behinderte und nichtbehinderte Menschen bis zu Modern Expressive Dance auf die Schmelz.

Die Auswahl der Gastspiele und der Einblick in die österreichische Tanz-Avantgarde beeindruckte diesmal weniger durch eine klare Programmlinie als durch bunte Vielfalt. Auch Unbedeutendes war darunter. Enttäuschend geriet unter den nennenswerten heimischen Arbeiten -wie dem mit großer Ernsthaftigkeit vorangetriebenen Langzeitprojekt „Baumbühne” des Wiener Tanzateliers Sebastian Prantl oder dem tabu-brechenden Auftritt von Daniel Aschwandens „Bilderwerfern” - das mit zu hohen Erwartungen besetzte und auf künstlerische Konfrontation ausgerichtete Projekt „Wiener Blut” des Staatsopernballet-Chefs Renato Zanella.” „Heavy Metal” der Band „Stahlhammer”, Wiener Melodien und Spitzentanz sollten eine brisante Mischung ergeben. Allein, das Ganze erwies sich als handzahm und unaus-gegoren, irgendwo zwischen Idee und Ausführung steckengeblieben.

Die großen Höhepunkte boten zweifellos einige der internationalen Gäste. Das große Eröffnungsprojekt „Unetsu - Das Ei steht aus Neugierde” von „Sankai Juku” im Volkstheater beispielsweise. Ästhetisch ein strenges Bildertheater, bot die Butoh-Truppe in Erinnerung an einen verunglückten Tänzer ein an Intensität kaum zu übertreffendes Abschiedsritual. Zu den Pretiosen zählten vor allem auch Ma-guy Marins skurriles Endspiel „May B” auf den Spuren Samuel Becketts, Wim Vandekeybus' witzige Kreation „Seven for a Secret Never to be Told”, sowie nicht zuletzt Ismael Ivos „Delirium of a Child-hood”, eine der aufregendsten und berührendsten Arbeiten des Koro kdgas kxaak Festivals.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung