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Nibelungen: Grauen ohne Menschlichkeit

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Als Koproduktion mit den Gästen aus Berlin zeigten die Wiener Festwochen im Theater an der Wien Friedrich Hebbels Trauerspiel „Kriemhilds Rache”.

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Als Koproduktion mit den Gästen aus Berlin zeigten die Wiener Festwochen im Theater an der Wien Friedrich Hebbels Trauerspiel „Kriemhilds Rache”.

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Mit Feuer und Schwert, in Todeskampf und Strömen von Blut enden die Nibelungen im dritten Teil von Hebbels Nibelungen-Trilogie aus dem Jahr 1862.

Auf ihrer Fahrt ins Land der Heunen, als die Brüder Gunther, Giselher, Gerenot und Hagen Tronje und ihr Gefolge der Einladung der dem Heunenkönig Etzel vermählten Schwester Kriemhild folgen, ist bereits das Unausweichliche des tödlichen Endes vorherspürbar - noch wäre Zeit zur Umkehr, zum Rückzug Hagens, der nach der Ermordung von Kriemhilds Gatten Siegfried das besondere Ziel von deren Racheplänen ist.

Und wieder, nach dem Empfang an Etzels Hof und erstem Geplänkel, als Etzel die Tür offen läßt für einen friedlichen Abzug -stürmen die Nibelungen in ihren Untergang.

Wenn es einer Inszenierung gelingt, diese Erfüllung eines unausweichlichen Schicksals, einer sinnlosen Opferungsidee als tragisch spürbar zu machen und sie den Stoff keineswegs der Lächerlichkeit oder Ironisierung ausliefert, dann bleibt nur Bewunderung. Bleibt Anerkennung für Thomas Langhoff, den Regisseur der Aufführung, und für .die Schauspieler, allen voran Dagmar Manzel (Kriemhild), Jörg Gudzuhn (Hagen Tronje), Götz Schubert (König Gunther), Dietrich Körner (König Etzel) und alle anderen, die des Zuschauers Anteilnahme erzwingen.

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