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Vom Zufall abhängig

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… ist das menschliche Leben sehr oft. Die Amerikaner 1— gewohnt, jeden bemerkenswerten Vorfall durch Theaterstück oder Film, oder beides, zu dokumentieren :— beweisen in dem Streifen „Als das Licht ausging“ einmal mehr ihre Fähigkeit, aus alltäglichen Situationen die Lustspiel- elemente herauszuschälen. Aktueller Anlaß ist diesmal der berühmte Kurzschluß in New York vom 9. November 1965, durch den die Weltstadt zwölf Stunden lang in absoluter Finsternis getaucht worden war. Ein daraufhin von Claude Magnoer verfaßtes Theaterstück wurde am Broadway ein Bombenerfolg, so daß auch die Verfilmung nicht ausbleiben konnte. Dem Regisseur derselben, Hy Averback, muß man vor allem das Kompliment machen, daß es ihm besonders in der ersten Hälfte des Film gelungen ist, den Eindruck verfilmten Theaters vollkommen zu vermeiden. Averback hat die Einzelsituationen des Kurzschlusses hier so geschickt zu einem Sammelsurium grotesker Geschehnisse verwoben, daß man aus dem Lachen nicht herauskommt. Daß das Tempo im zweiten Teil etwas nachläßt, Regt nicht an der Regie, sondern am Bühnenstück, das sich nach turbulentem Beginn zu einem recht konventionellen Lustspiel amerikanischer Prägung entwickelt, nur noch von bewährten Komödiensituationen lebt und vor allem den Grundeinfall — den Kurzschluß — viel zuwenig ausbaut. Das drückt natürlich auf den Schwung des Films, der erst zum Schluß wieder an Tempo gewinnt. Größtes Vergnügen bescheren die Darsteller: Doris Day persifliert mit wahrer Selbstverleugnung sich selbst, Robert Morse bewährt Sich in der Rolle des dumm-schlauen Gauners, Patrick O’Neal und Terry Thomas runden das Lustsplelquart- tett. Ein vergnüglicher Streifen!

Ein älterer englischer Kriminalfilm mit dem deutschen Titel „Der Marder von London“ kommt erst jetzt in unsere Kinos. John Güillermin inszenierte hier die dramatische Geschichte des erfolglosen Vertreters, dem schließlich noch sein mühsam erspartes Auto gestohlen wird, was seine Existenz zu ruinieren droht. Viele der hier gezeigten Situationen wirken konstruiert, die Dialoge sind manchmal sehr blechern, die an sich güten Darsteller kommen nicht ganz damit zu Rande. Vor allem’ Rkhärd Todd glaubt man den Schwächling kaum, Peter Seilers — damals noch auf die Darstellung feister Gauner spezialisiert — Wirkt, zumindest mit dieser Synchronstimme, schamlos outrierend. Durchschnittliche Krimi- Unterhaltung.

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