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Arbeiterpriester

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DIESE MEINE HÄNDE. TAGEBUCH AUS NAZARETH. Von Paul Gauthier. (Aus dem Französischen übersetzt von Dr. L. Reichenpfader). Verlag Styria, Graz-Wien-Köln, o. J. (1965). 233 Seiten, S 88.-.

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DIESE MEINE HÄNDE. TAGEBUCH AUS NAZARETH. Von Paul Gauthier. (Aus dem Französischen übersetzt von Dr. L. Reichenpfader). Verlag Styria, Graz-Wien-Köln, o. J. (1965). 233 Seiten, S 88.-.

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Ein der französischen Arbeiterpriesterbewegung nahestehender Theologieprofessor im Priestersemii- nar von Dijon entschließt sich, die Idee, daß die Kirche zu den Armen kommen müsse, um von ihnen gehört zu werden, das heißt, daß der Priester dann dem heutigen Arbeiter das Evangelium in glaubwürdiger Weise verkündet, wenn er seine Nöte, seine Mühsal teilt, in der Weise zu verwirklichen, daß er, als einzelner, nach Nazareth geht, um dort als Bauarbeiter, zeitweilig als Mitglied eines Kibbuz, einer israelischen Arbeitsgemeinschaft, zu leben, und so mit der priesterlichen Glaubensverkündigung unter seinen Arbeitsgenossen die Missionierung im engeren Sinne, unter Andersgläubigen und Nichtgläubigen, zu verbinden. Sein Leitbild ist der „Zäm- menmannssohn aus Nazareth“, dessen Lebenssituation er beinahe unverändert in der heutigen Welt nacherlebt. Das Tagebuch zeichnet auf, was der Verfasser in seiner Umwelt an Reaktionen erlebt — naiven, tief verständnisvollen, ablehnenden, verständnislosen —, die aber dann um so deutlicher zeigen, warum es nicht gelingt, vom gläubigen Leben aus den menschlichen Kontakt zu finden, der sich in anderen Fällen oft so rührend offenbart. Tiefste Probleme des sozialen Lebens, der Heiligung der Arbeit durch rechte Gesinnung werden berührt. Ein aufrührendes Buch, das viel zu denken gibt und Fragen stellt, die beantwortet werden müssen.

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