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Adolf Schärf

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Als im Frühjahr 1944 Vertre­ter des deutschen Widerstands nach Wien kamen, um mit Gesinnungsgenossen eine Be­teiligung der Österreicher an einer künftigen Neuordnung Deutschlands zu besprechen, erklärte der Rechtsanwalt Adolf Schärf: „Der Anschluß ist tot. Die Liebe zum Deut­schen Reich ist den Österrei­chern ausgetrieben worden!"

Ein Jahr später war Schärf unter den ersten, die die Zwei­te Republik wieder aufbauten und in ihr die SPÖ zu einer der beiden tragenden Säulen mach­te.

Als Parteiobmann hielt Schärf „in Fragen, die ihn in­teressierten, die Fäden fast autokratisch in der Hand, blieb aber gerne im Hintergrund. Er suchte die SPÖ im Staat so zu verankern, daß sie nicht mehr in Gefahr geraten konnte, nach einer Konsolidierung der Ver­hältnisse... durch eine Rechts­koalition in eine ausweglose Opposition gedrängt zu wer­den ", schrieb Alexander Vodo-pivec 1960.

Damals stand Adolf Schärf als Bundespräsident auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Er starb am 28. Februar 1965-vor 25 Jahren.

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