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Aktionismus

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(Albertina, Wien 1., Augustinerstraße 1; bis 24. April) Der Wiener Aktionismus als Ausdruck einer Periode des Paradigmenwechsels war in seiner Radikalität Bürgerschreck und Bedienung der spießigen Gefühle zugleich, widerspiegelte die Lust am Anarchismus, der den Vorteil hatte, nur über die Leinwand hinaus gewachsene Malerei zu sein — ein Sandkastenspiel besonderer Art also. In der Albertina sind Fotos, Dokumente, Manifeste, Zeichnungen, Partituren und so weiter zu sehen, die Ausstellung versucht jedoch keine historischkritische Darstellung, diese mangelnde tiefergehende Reflexion und grundsätzliche Aufarbeitung ist angesichts noch immer bestehender Vorurteile bedauerlich.

Daß die durch die Medien vermittelte Alltagswirklichkeit die Aktionisten und ihre Mitspieler leicht zu übertreffen vermag, für die Manipulation, freier Wille und künstlerisches Anliegen und Abreaktion ineinanderfließen, steht auf einem anderen Blatt. Die Schau vermittelt weder die sinnlichen Qualitäten der einzelnen Aktionen noch zeigt sie den , Stellenwert des Aktionismus im Werk von Günter Brus, Otto Mühl, Hermann Nitsch und Rudolf Schwarzkogler auf. Lediglich der Katalog informiert genauer.

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