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Alte Männer

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Wenn Charles de Gaulle mit Andre Malraux spricht, scheint die Zeit in der Boisserie stillzustehen: ein Gespräch zweier Freunde, zweier Männer, die sich offenbar gegenseitig bewundern.

Nach dem Abschied de Gaulles aus der französischen Politik protokollierte Malraux seine Gespräche mit dem Generalpräsidenten: Gespräche über den Sinn der Politik, über das Zeitlose der Welt und ihres Ablaufes — und über Frankreich.

Carlo Schmid hat übersetzt: und das Pathos der Sprache tradiert, das dem Französischen an sich — dem Wortschatz eines de Gaulle und Malraux aber besonders anhaftet. Mag sein, daß man nicht immer ganz folgen kann, in welchen Tiraden des Wortes hier die Welt analysiert wird; ' und mag sein, daß das Ineffektive im Gespräch dieser alten Männer nach ihrem Abschied aus der Politik zu sehr in den Vordergrund rückt. Was bleibt, ist die Gewißheit, daß de Gaulle ein Staatsmann nicht des Durchschnitts war. Und daß er gerade nach dem Abtritt aus der Politik erst die Größe des Phüosophen erreichen konnte. Dank Malraux wird künftigen Biographen die Deutung des großen Galliers leichter fallen.

EICHEN, DIE MAN FÄLLT. Von Andre Malraux, S. Fischer-Verlag, 195 Seiten.

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