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Auch andere Stimmen hören

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FURCHE: Was war das Ziel des Budapester Dialogtreffens?

KARDINAL POUPARD: Wir wollten unserem ideologischen Gesprächspartner Gelegenheit geben, eine andere als die offizielle Stimme zu hören. Wenn man eine Ideologie ihrer Herkunft nach betrachtet, so sieht man Thesen über Religion, die ziemlich negativ sind, über das gesellschaftliche Leben und das Leben der Menschen überhaupt. Wir wollten den Phüosophen und Theologen Gelegenheit geben, ihre eigene Sichtweise der Dinge darzulegen und andere Stimmen mit Respekt zu hören.

FURCHE: In den Medien der Tschechoslowakei hat es Warnungen vor dem Budapester Dialog gegeben. Wie beurteilen Sie solche Stimmen?

POUPARD: Der Widerspruch in der CSSR kam von Leuten, die glauben, daß katholische Theologen den Kommunismus unterwandern wollen, um ihn zu verändern. Ich bin nicht hier, um über den Widerstand gegenüber unserem Dialog in der CSSR zu sprechen. Das ist nicht mein Problem. Ich arbeite für Papst Johannes Paul II. und bin beauftragt für den Dialog mit den Nichtglaubenden. Es ist unsere Aufgabe, die tiefen persönlichen Herausforderungen eines gläubigen Menschen zu erklären und offen darzustellen.

FURCHE: Glauben Sie, daß dieses Angebot vom Gesprächspartner angenommen wird?

POUPARD: Wir leben in einer Welt, der es an Hoffnung mangelt. Wir können uns nur wünschen, daß etwas von unserer christlichen Hoffnung zur Kenntnis genommen wird.

Mit dem Präsidenten des vatikanischen Sekretariats für die Nichtglaubenden sprach Franz Gansrigier.

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