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Benjamin Britten f

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Benjamin Britten, 1913 in Ostengland (Grafschaft Suffolk) geboren, wo er seit 1947 sein eigenes Landhaus bewohnte, gehört zu den produktivsten Komponisten seiner Generation. Die typische Frühbegabung des Musikers zeigte sich schon beim Fünfjährigen, und in der 1934 veröffentlichten „Simple Sympho-ny“ verwendete er ausschließlich Themen, die er zwischen seinem 9. und 14. Lebensjahr notiert hatte. Wohl kaum ein zeitgenössischer Komponist von Rang hat seit 1945 soviel Erfolg gehabt. Diesen dankt Britten vor allem seine Opern. Bereits 1945, nach seiner Rückkehr aus den USA, wo er von 1939 bis 1942 gemeinsam mit seinem Freund Peter Pears geweilt hatte, konnte er dank der Serienauffuhrungen seiner ersten Oper „Peter Grimes“ durch die neugegründete „British Opera Group“ einen großen Publikumskreis erreichen. In rascher Reihenfolge schrieb er weitere Opern („Der Raub der Lucretia“, „Albert Herring“, „Billy Budd“,für Kinder: „Wir machen eine Oper“) sowie Instrumental- und Vokalwerke in jeder Besetzung, bis hin zur „Sinfonia da Requiem“ und der Krönungsoper „Gloriana“ für Elisabeth II.

Mit 30 Jahren hatte Britten 35 Werke veröffentlicht, und alles, was er schrieb, wurde aufgeführt.' Bei seinem Tod mögen es, wenn man die Film- und Schauspielmusiken mitzählt, weit über 100 gewesen sein. Auf Brittens Musik hat kaum einer der „Klassiker der Moderne“ einen maßgeblichen Einfluß ausgeübt. Britten folgte seiner spielerisch gestaltenden Phantasie und betrachtete die Form nur als Mittel, bestimmte Inhalte und Stimmungen wiederzugeben. Daher interessierte ihn die traditionelle Sinfonie- und Sonatenform nur mäßig, und wenn er sich ihrer bediente, geschah es meist mit ein wenig Ironie (ähnlich wie Strawinsky).

In den zahlreichen Vokalkompositionen, darunter „Sieben Michelangelo-Sonette“, einer umfangreichen „Serenade“ für Tenorsolo, Horn und Streichorchester sowie in allen seinen Opern hat Britten die menschliche Stimme nie vergewaltigt oder überfordert. Dies ist wohl vor allem seinem lebenslangen Umgang mit seinem Freund, dem Tenor Peter Pears, zu danken, für den Britten viele seiner Werke schrieb und den er oft am Flügel begleitete. Britten starb am vergangenen Samstag in seinem Landhaus Crag House in Suffolk.

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