Bosnien und die Herzegowina bildeten schon im 19. Jahrhundert einen der Unruheherde im Südosten. Unter türkischer Oberhoheit lebten hier gegen zwei Millionen Menschen, davon 40 Prozent orthodoxe Serben,25 Prozent katholische Kroaten und 30 Prozent Muslime, die die, wirtschaftliche Macht besaßen.
Als 1877 Rußland das Os-manische Reich angriff, besiegte und zum Frieden von San Stefano zwang, vermittelte Otto von Bismarck zwischen den Streitparteien. Auf dem Berliner Kongreß erhielt Österreich-Ungarn die Zustimmung der Mächte, Bosnien und die Herzegowina zu besetzen. Am 29. Juli 1878 - vor HO Jahren - begann der Einmarsch. Am 19. August fiel Sarajewo.
Der Widerstand war heftig. Er flammte 1882 nochmals auf und wurde hart niedergeworfen. Dann aber ermöglichte eine ausgezeichnete Militär- und Zivilverwaltung einen intensiven wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung.
1908 — vor 80 Jahren — annektierte Österreich Bosnien. Die Erinnerung an seine Herrschaft war in den Alten noch vor wenigen Jahren lebendig.
