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Brüning scheitert

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Im Deutschen Reich regierte seit dem März 1930 Heinrich Brüning als Reichskanzler mit einem Kabinett von Fachleuten ohne Bindung an den Reichstag auf Grund von N otverordnung en.

Die Weltwirtschaftskrise traf Deutschland voll. Innerhalb von zwei Jahren stieg die Zahl der Arbeitslosen auf sechs Millionen. Die NSDAP wurde zur stärksten Partei.

Brüning versuchte, durch außenpolitische Erfolge die Innenpolitik zu beruhigen — vergeblich. Gespräche über eine Zollunion mit Österreich weckten ebenso Proteste der Westmächte wie Äußerungen von Regierungs- mitgliedem, die den Status des Saarlandes wie die Ostgrenze in Frage stellten. Vor allem aber wollte Brüning durch einen Aufschub der Reparationen die Wirtschaft wieder in Schwung bringen - vergeblich.

Am 30. Mai 1932 trat Brüning zurück, Franz von Pa- pen bildete ein ,jKabinett der Barone“ , dem die Westmächte auf der Konferenz von Lausanne am 16. Juni—vor 55 Jahren — gewährten, was sie Brüning versagt hatten: das Ende der Reparationszahlungen. Ein halbes Jahr später war Hitler Reichskanzler, der auch alle andern Bestimmungen von Versailles vom Tisch wischte.

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