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Das Mittelalter: Aufbruch in Glanz

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(Die Zeit der frühen Habsburger. Dome und Klöster 1279-1379, Wr. Neustädter Dom und St. Peter an der Sperr. 12. Mai bis 28. Oktober 1979.)

Ein Jubiläum, nämlich das des Wiener Neustädter Domes, bringt im heurigen Jahr wieder eine sehenswerte Ausstellung. Die Einweihung des Domes 1279 fällt zeitlich mit dem Herrschaftsantritt der Habsburger in Österreich zusammen. Damit wird die Reihe der Ausstellungen über Österreichs Geschichte fortgesetzt (Babenberger in Lilienfeld 1976, 700 Jahre Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen 1978).

Die ersten hundert Jahre der Habsburger in Österreich bis zum Teilungsvertrag in Neuberg an der Mürz werden mit Schwerpunkten auf Kirche und Kunst dokumentiert. Im Kreuzgang der ehemaligen Klosterkirche St. Peter an der Sperr informieren Tafeln über politische Ereignisse, territoriale Veränderungen, Klostergründungen. Die Verlebendigung des Zeitgeschehens wird durch die Kunst erreicht, die damals in Hochblüte stand, ungeachtet vieler Katastrophen wie Erdbeben, Hungersnot infolge Heuschreckenplagen und die große Pestepidemie der Jahre 1347-52. Sehr übersichtlich, gemäß ihrer Stilentwicklung, werden diese Kostbarkeiten präsentiert. Die hochentwickelte Goldschmiedekunst kann in einer eigenen Schatzkammer bewundert werden.

Unter den Tafelbildern sind die Rückseiten des Verduner Altars besonders hervorzuheben. Ein Beispiel für den „brutalen Realismus“ der damaligen Zeit: das Friesacher Kruzifix. In Vitrinen finden sich historische Dokumente und Zeugnisse der Mystik und des Zeitgeistes. So sind uns auch Ketzer- und Judenverfolgungen in Kunstwerken überliefert. Den Abschluß der Ausstellung in St. Peter bildet der Vertrag von Neuberg, in dem Österreich zwischen Albrecht III. und seinem Bruder Leopold III. aufgeteilt wurde. Im Dom von Wr. Neustadt können Fragmente zur Baugeschichte besichtigt werden;'Ein ““ umfangreicher 1 Katalog bereichert das Miterleben jahrhundertealter Geschichte.

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