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Den Sonnenschutzfilter vor Augen

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„Daß die UV-Strahlung der Sonne die Augen schädige, ist eine gezielte Panikmache der Wirtschaft, die aus der Hysterie Kapital schlagen will”, erklärt Helga Azem, Vorsitzende der Fachgruppe für Augenheilkunde der Wiener Ärztekammer, „Es gibt keine Studien, die beweisen, daß die normale Sonneneinstrahlung Folgeschäden verursache.” Azem sieht Gefahren für die Augen durch UV-Strahlen nur im Hochgebirge und übermäßigen Sonnenkonsum. „Den unverbesserlichen Sonnenanbetem, die stundenlang in der Sonne braten, würde ich schon eine Brille mit ausreichendem UV-Schutz empfehlen.” Für unbedingt notwendig hält die Augenärztin das

Tragen einer Sonnenbrille im Hochgebirge. „Alpinisten und Skifahrer sind den UV-Strahlen viel stärker ausgesetzt. Bei Schneelage kommt noch die Reflexion des Sonnenlichtes und damit auch der UV-Strahlung dazu. Ohne UV-Schutz kann es zur sogenannten Schneeblindheit kommen.”, erklärt Azem. Schneeblindheit ist eine akute Bindehautentzündung aufgrund zu starker UV-Einstrahlung.

Die Reflexionen in Gletschergebieten können auch an Meeresstränden auftreten. Dort spiegelt sich das Licht in den Wellen, ist aber bei weitem ungefährlicher als im Hochgebirge.

„In allen anderen Regionen ist die UV-Strahlung der Sonne fürs Auge völlig ungefährlich. Weder Kinder noch Erwachsene müssen im Hochsommer eine Sonnenbrillen tragen, um auf die Straße gehen zu können”, meint Azem.

Beim Kauf einer Sonnenbrille sollte man aber nicht sparen. „Fachge-

Schäfte bieten ein reiches Sortiment an Sonnenbrillen mit komplettem UV-Schutz aller Preisklassen an”, erklärt Fritz Gutstein, Augenoptikermeister in der Wiener Innenstadt. „Es ist leichtsinnig, Billigsonnenbrillen in einer Drogerie, Parfumerie oder einem Straßenstand zu kaufen. Nicht jede Brille, die die Aufschrift ,100% UV-Protection' trägt, schützt auch wirklich,” meint Gutstein. „Gefährlich sind sehr dunkle Sonnenbrillen ohne UV-Filter, weil sich durch die dunklen Gläser die Pupille erweitert und mehr schädlichen Strahlen ungefiltert auf die Netzhaut gelangen können.”

Sonnenbrillen mit komplettem UV-Schutz, das heißt mit UV-A-, B- und C-Filter bekommt man im Fachhandel ab rund 500 Schilling.

Die gehobene Preisklasse (1000 bis 3000 Schilling) bietet vor allem eine qualitativ hochwertige Verarbeitung und Robustheit. So müssen Ray-Ban-Sonnengläser den Aufprall einer Stahlkugel aus einer Höhe von 50 Inch (rund 1,3 m)ohne den kleinsten Kratzer überleben, bevor sie in die Fassungen eingeschliffen werden.

Die Erzeuger derRay-Ban-Bril-len, die 1853 von zwei deutschen Immigranten in den USA gegründete Firma Bausch&Lomb, blickt auf eine langjährige Erfahrung bei der Produktion von Sonnenbrillen zurück. Kürzlich feierte eines der meistverkauften Modelle, die „Wayfarer” (siehe Foto), ihren vierzigsten Geburtstag.

Schon im Zweiten Weltkrieg entwickelte Bausch & Lomb spezielle Sonnengläser für die Piloten der Air Force, da die Kriegsflieger in den luftigen Höhen immer wieder mit heftigen Kopfschmerzen und Übelkeit durch die starke Sonneneinstrahlung zu kämpfen hatten.

Heute gibt es bereits ein breites Spektrum an speziellen Sonnenschutzgläsern.

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