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Ist Sonne heute „ungesund”?

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Immer wieder kommen Schrek-kensmeldungen: die UV-Strahlung schädigt die Haut, die UV-Strahlung schädigt die Augen. Viele sind verunsichert, ob man das Haus überhaupt ohne Sonnenschutz verlassen kann.

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Immer wieder kommen Schrek-kensmeldungen: die UV-Strahlung schädigt die Haut, die UV-Strahlung schädigt die Augen. Viele sind verunsichert, ob man das Haus überhaupt ohne Sonnenschutz verlassen kann.

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Die Sommersonne lockt viele Menschen ins Freie, die Wanderer auf die Berge, die Sonnenanbeter ins Badoder ans Meer. Jeder weiß um die Gefahr der verstärkten UV-Strahlung. Doch keiner kann die Schädigung derOzon-schicht in der Atmosphäre wirklich einschätzen. Eine wichtige Maßnahme ist, Haut und Augen richtig und sinnvoll zu schützen.

Gefährlich für die Haut ist nicht das ultraviolette-Licht selbst, sondern der Sonnenbrand - in der Fachsprache Erythem genannt -, der durch zu lange UV-Bestrahlung und unzureichenden Schutz vor der Sonne verursacht wird. Besonderes gefährlich ist der Sonnenbrand im Kinder- und Jugendalter. Die Haut „merkt sich diese Schädigung” und das Risiko, im Erwachsenenalter an Hautkrebs zu erkranken, ist erhöht, erklärt Wilhelm Brenner, Leiter der Fachgruppe Dermatologie der Wiener Ärztekammer. Daher ist es wichtig, Kinder besonders gut zu schützen. Brenner empfiehlt, zusätzlich einmal im Jahr seine Haut auf etwaige bösartige Hautveränderungen kontrollieren zu lassen, und das in jedem Alter, auch bei Kindern. Denn, „erkennt man Hautkrebs im Frühstadium, so gibt es eine hundertprozentige Heilungsrate”, erklärt der Dermatologe.

Doch auch im Erwachsenenalter sollen Sonnenbrände vermieden werden. Jeder weiß, wie leicht oder schwer er einen Sonnenbrand bekommt. Davon soll man ableiten, wie man sich richtig schützt, rät Brenner. Wichtig ist, nach seiner persönlichen Erfahrung den für sich geeigneten Sonnenschutz zu verwenden (siehe auch Kasten unten).

Zuerst muß man sich klar werden, welchem Hauttyp man entspricht: Es werden sechs „skin types” je nach Lichtempfindlichkeit unterschieden, von dem ganz weißen Typ, der immer einen Sonnenbrand bekommt und keine Pigmentierungsfähigkeit besitzt bis hin zur schwarzen Hautfarbe mit einer sehr starken Pigmentierung. Dazwischen liegen die einzelnen Schattierungen.

In Europa, so Brenner, gibt es hauptsächlich die „skin types” 2 und 3, die zwar halbwegs gut oder gut bräunen, jedoch auch zu Sonnenbrand neigen. Bei stärkerer Exponierung in der

Sonne, vor allem am Meer und in den Bergen, ist für den „skin type” zwei oder drei sinnvoll, größtenteils leichte Kleidung und eine Kopfbedeckung (siehe dazu auch Seite 16) zu tragen.

Bei längerem Aufenthalt im Wasser, empfiehlt Brenner, ein T-Shirt zu tragen -„das fällt heute gar nicht mehr komisch auf -, denn Wasser ist kein Schutz vor UV-Strahlen. Die Strahlung kann bis zu einem Meter unter der Wasseroberfläche dringen. Besonders Kinder sollten T-Shirts tragen, da sie sich zu meist lange im Wasser aufhalten. Außerdem gibt es „keine wirklich verläßlichen wasserfesten Schutzmittel”, erklärt Brenner.

Im Alltag ist es in unseren Breiten nicht notwendig sich zu schützen. Doch ist das auch von der individuellen Empfindlichkeit abhängig. Menschen mit einem sehr hellen Teint, die extrem zu einem Sonnenbrand neigen, sollten sich auch im alltäglichen Leben vor der Sonne schützen.

Brenner rät auch eher von öligen Sonnenschutzmitteln ab, da diese die Atmungsfähigkeit der Haut einschränken. Außerdem sind sie für den sehr oft vorkommenden fettigen Hauttyp eine zusätzliche Belastung.

UV-Filter in Produkten können auch Allergien hervorrufen, was aber eher selten vorkommt, meint Brenner. In diesem Fall wird vom Hautarzt ein Allergietest durchgeführt. Dabei kann festgestellt werden, welches Produkt man tatsächlich verträgt und welches nicht.

Die Diplomkosmetikerin Desiree Garherr weist darauf hin, daß „die Allergien hauptsächlich durch Par-fumstoffe, Emulgatoren und Konservierungsstoffe ausgelöst werden”. Biologische Pflege kann in diesem Fall auch Abhilfe schaffen, doch ist zu beachten, daß die natürlichen Produkte nur geringe Schutzwirkung besitzen. Doch wer die chemischen Mitteln überhaupt nicht verträgt, sollte sich zumindest mit natürlichen Produkten schützen und besonders vorsichtig mit der Sonne umgehen.

Wichtig ist, so Garherr, sich auch nach dem Sonnenbad richtig zu pflegen. Die UV-Strahlung trocknet die Haut stark aus, daher sollte man zur Regeneration der Haut nährende und feuchtigkeitsspendende Produkte verwenden.

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