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Der Bürgermeister

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Was könnte die auch heute noch gültige Bedeutung Karl Luegers besser bestätigen als die Tatsache, daß die sonst so einseitig auf die Sozialdemokratie ausgerichtete Ausstellung „Traum und Wirklichkeit - Wien 1900“ im

Wiener Künstlerhaus dem großen Bürgermeister jener Zeit eine ganze Abteilung einräumte, einräumen mußte, denn über ihn kann nicht hinweggesehen werden.

Die Kommunalisierung der Energieversorgung wie der Straßenbahn, eine Vielzahl an Woh-nungs-, Straßen- und Brückenbauten, die vielen Kirchen rund um den Gürtel, zahlreiche Spitäler - dem Bürgermeister Lueger hat Wien zu verdanken, was der Bau der Ringstraße noch offengelassen hatte. Die auf ihn folgenden Sozialdemokraten konnten in der Zwischenkriegszeit auf seinen Leistungen aufbauen.

Zwei Autoren nahmen sich nun gleichzeitig der Person des „Bürgerkaisers“ an, der erst gegen den Widerstand von Kaiser Franz Joseph in das Rathaus einziehen konnte.

Hellmut Andics setzt damit seine Reihe über das Schicksal der Donaumonarchie in der Ära Franz Josephs mit einem dritten Band fort, in bewährt journalistischer Lesbarkeit, mit einer Fülle von Details und vielen zeitgenössischen Aufnahmen.

Johannes Hawlik folgt demselben Ziel, Lueger im Bewußtsein der Nachwelt wieder lebendig werden zu lassen, in wesentlich knapperer Form.

LUEGERZEIT - Das schwarze Wien bis 1918. Von Hellmut Andics. Verlag für Jugend und Volk. Wien 1984.443 Seiten, Ln., öS 498,-.

DER BURGERKAISER - Karl Lueger und seine Zeit. Von Johannes Hawlik. Herold-Verlag, Wien, München 1985. 224 Seiten, geb.. öS 380,-.

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