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Digital In Arbeit

Der Roboter ersetzt menschliche Routinearbeit

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Die Blutkonserven-Skandale der letzten Zeit sind zwar nicht Anlaß der Österreich-, wenn nicht Weltpremiere des ersten vollautomatischen Labors ROBOLAB 9.600, sie haben jedoch der Öffentlichkeit die Gefahren der Blutkonserventests verstärkt bewußt gemacht.

Der Transfer zwischen den einzelnen Untersuchungsstationen mußte bisher von Menschen erledigt werden, was sowohl für diese Laboranten als auch für die Patienten mit Risiko verbunden war. Diese „Schritte” erledigt jetzt ein von der Automonta-ge abgeschauter Industrieroboter, der

Team entwickelt wurde. Herzstück der Anlage sind nach dem „Greif-armroboter”, der auf einer sieben Meter lange Schiene auf und ab fährt und bei den jeweiligen, links und rechts davon montierten Arbeitsstationen stehen bleibt, die „Mikrotiter-platten”.

Diese werden mittels Pipettierer mit Blut gefüllt und mit dem Roboter zu den einzelnen Stationen wie etwa dem Blutschrank, dem Wäscher oder Schüttler gebracht. Die Reagenzienmengen werden genau dosiert.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß verschiedene Arbeitsschritte parallel ausgeführt werden können. So ist es zum Beispiel möglich, schon codeleser zu „fahren”, während sich andere Mikrotiterplatten noch im Inkubator befinden. Auf diese Weise lassen sich zirka 2.000 Proben pro Tag auf ihre Kontamination mit Aids- oder Hepatitis-Viren untersuchen, ohne daß die Labormitarbeiter einer Infektionsgefahr ausgesetzt sind.

Die Kosten für die Anlage belaufen sich, je nachdem, welches kom-

Eatible Gerät in dem betreffenden abor bereits vorhanden ist, zwischen drei und fünf Millionen Schilling. Einsetzbar ist ROBOLAB 9.600 bei Blutbanken, zur klinischen Diagnostik, bei der pharmazeutischen Qualitätskontrolle und Forschung so-

Im Wiener Allgemeinen Krankenhaus in der Abteilung für Blutgruppenserologie existiert seit dem Sommer bereits eine Pilotanlage, die für Lymphotoxizitätstests eingesetzt wird. Dabei wird bisher klaglos untersucht, ob Spendergewebe und -blut für Organverpflanzungen bei einem bestimmten Empfänger geeignet ist.

Dabei hat sich gezeigt, daß die Analysen viel schneller und sicherer bewältigt werden können als bei den manuellen Laboranalysen unter dem Mikroskop. Jetzt werten die medizinischen Mitarbeiter nur mehr die über Strichcode im Computer erfaßten Daten aus und können sie in die

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